Als der offensichtlich schon betagte, streunende Kater zu ihnen nach Leeds (England) gebracht wird, erwarten die ehrenamtlichen Helfer zunächst einen Routinefall - doch was sie beim Scannen des Mikrochips entdecken, verschlägt ihnen die Sprache!
Die Tierschutzorganisation Cat Action Trust 1977 Leeds hat eine besondere Mission: Dort werden gezielt ältere Katzen ab zwölf Jahren aufgenommen, die in anderen Tierheimen oft keine Chance mehr hätten und deshalb häufig eingeschläfert werden. Kater „Jasper“ ist allerdings gewissermaßen ein spezialgelagerter Sonderfall…
„Diese Katze existiert nicht mehr!“
Der Datenabgleich liefert nämlich eine unfassbare Information: Jasper gibt es gar nicht mehr! Er ist offiziell als tot registriert. Doch davon ist die betagte Samtpfote ganz offensichtlich weit entfernt – denn der Kater sitzt währenddessen putzmunter vor den verblüfften Tierschützern.
Mit dem Mythos der berühmten neun Katzenleben hatte dieser Fall jedoch nichts zu tun - die Realität war deutlich profaner, wenn auch nicht weniger erstaunlich.
Jaspers 17-jährige Odyssee
Die Tierschützer können neben seinem Namen auch das stattliche Alter von 17 Jahren aus dem Chip ermitteln. Sie vermuten aufgrund der Daten, dass Jasper schon vor Jahren entlaufen ist und irgendwann von seinen Besitzern für tot erklärt wurde.
Voller Hoffnung machen sie sich daraufhin daran, Jaspers Familie die freudige Nachricht zu überbringen, dass ihr totgeglaubtes Haustier noch am Leben ist.
Eine enttäuschende Wendung
Tatsächlich gelingt es dem Team sogar, die ursprünglichen Besitzer per E-Mail zu kontaktieren. Doch deren Antwort ist niederschmetternd: Die Familie hatte Großbritannien bereits vor Jahren den Rücken gekehrt und Jasper einem Nachbarn überlassen. Die Suche nach Jaspers Zuhause musste also wieder ganz von vorn beginnen.
Detektivarbeit für Fellnasen
„Wir unternehmen große Anstrengungen, um verlorene und streunende Katzen mit ihren Besitzern zusammenzuführen“, erklärte Tierschützerin Alice in einem Interview mit Newsweek. „Wir besuchen die letzte registrierte Adresse, versenden Briefe, teilen Fotos in sozialen Medien und mobilisieren ein ganzes Netzwerk von Facebook-Gruppen für verlorene und gefundene Katzen.“
Im Fall von Jasper gestaltet sich die Suche allerdings besonders schwierig, denn die Nachbarn seiner ersten Halter ausfindig zu machen, hat sich als kompliziertes Unterfangen erwiesen.
Es ist daher gut möglich, dass der alte Kater doch noch ein völlig neues Zuhause braucht. Aber auch das werden die Tierschützer sicherlich für das pelzige Wunder-Tier bewerkstelligen können.