22. September. In der aktuellen Folge der RTL-Sendung „Die Unvermittelbaren“ mit Martin Rütter, die sich um besonders schwierige Fälle aus dem Tierschutz dreht, wurde es hochdramatisch!
In der letzten Folge hatte sich etwas Tragisches ereignet, das die Zuschauer zutiefst berührt hat. Der neunjährige Hund Karli, der nach mehreren Beißvorfällen aus dem Tierheim adoptiert wurde, griff seine neue Halterin Susanne an – mit fatalen Folgen. Das endgültige Aus für den Hund?
Hoffnung für Problemhund Karli
Charlie, nun Karli genannt, war ein Sorgenkind im Tierheim. Immer wieder war es zu Beißvorfällen gekommen, was seine Vermittlung nahezu unmöglich machte. Doch Susanne, eine erfahrene Hundehalterin aus dem Westerwald, die zuvor bereits einen ähnlichen Vierbeiner aufgenommen hatte, wagt das Experiment und adoptiert ihn.
Sie war fest entschlossen, dem „Unvermittelbaren“ aus dem Tierheim „Koppelweide“ in Wiehl mit viel Geduld und Liebe ein Zuhause für immer zu schenken. Und Susanne und der vorsichtige Karli bauen auch schnell eine Beziehung miteinander auf.
Zunächst läuft auch alles gut: Karli scheint sich in seinem neuen Umfeld wohlzufühlen, er und sein neues Frauchen bauen sichtlich eine Bindung zueinander auf. Doch nach nur vier Wochen ereignete sich das Unvorstellbare. „Das ist wirklich genau das, was wir vermeiden wollten“, betont ein schockierter Martin Rütter.
Angriff mit dramatischen Folgen
Kurz zuvor war es bereits zu einem weiteren Beißvorfall gekommen. Eine Freundin von Susanne hatte bei einem Treffen unbedacht versucht, Karli spontan zu streicheln. Der fühlte sich offenbar bedroht oder überrumpelt und biss die Frau, die ihm zu nahe kam. Das war jedoch erst der Anfang.
In der Sendung übermittelt Trainerin Ellen Marquez die Schockbotschaft: Karli griff der Hund auch seine Halterin an – mit verheerenden Folgen.
Die Frau erlitt schwerwiegende Verletzungen an Hand und Unterarm und musste sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo sie sogar notoperiert wurde. Karli wurde von Ellen unverzüglich wieder ins Tierheim gebracht, und die Zukunft des Hundes schien besiegelt: Keine Chance auf eine Rückkehr ins normale Leben.
Die inständige Hoffnung von Martin Rütter, „dass das jetzt nicht so ein unlesbares Thema was. Dass der also jetzt wirklich einen Vollaussetzer hatte, sondern aus seiner Sicht zumindest einen nachvollziehbaren Grund hatte.“
Die unerschütterliche Liebe zu Karli
Doch die Geschichte nimmt eine komplett unerwartete Wendung. Trotz der schwerwiegenden Verletzungen und des traumatischen Erlebnisses will die Halterin Karli nicht aufgeben. Ihr Herz hängt bereits so sehr an ihm, dass sie entschlossen ist, ihm eine zweite Chance zu geben. Zumal sie selbst betont, dass sie Schuld an dem Beißvorfall sei.
Aber, und das ist Hundetrainer Martin Rütter extrem wichtig, Susanne hat nicht nur Verständnis für Karlis Reaktion, sondern: „Sie sagt einen ganz wichtigen Satz: Ja, aber ich kann auch nichts dafür.“ Das sei entscheidend, denn „sonst fangen die Leute an, sich selber Vorwürfe zu machen, du hast alles falsch gemacht. Und das ist ja nicht der Fall.“
Der fatale Beißvorfall
Als sie Karli im Flur anleinen wollte, was für den nach wie vor Stress bedeutet, fiel von oben etwas herunter. Reflexhaft habe sie danach gegriffen – und das sei zu viel gewesen für den traumatisierten Hund. „Aber ich will ihn nicht aufgeben“, sagt Susanne unter Tränen zu Trainerin Ellen. „Ich finde das sehr bewundernswert, wie sie vorgeht“, stellt Rütter merklich beeindruckt klar.
Was keiner vermutet hätte: Sobald sie sich von der Operation erholt hat, beginnt sie, Karli im Tierheim regelmäßig zu besuchen. Zusammen mit den Pflegern und Trainern arbeitete sie intensiv daran, das Vertrauen zu Karli wieder aufzubauen und an seinem Verhalten zu feilen.
Emotionaler Neuanfang
Nach einigen Monaten intensiven Trainings und zahllosen Besuchen im Tierheim war es schließlich soweit: Karli darf wieder in sein altes Zuhause zurückkehren. Die Halterin ist überglücklich, ihren geliebten „Unvermittelbaren“ erneut bei sich aufnehmen zu können.
Doch dieses Mal soll alles anders werden. Die Frau ist fest entschlossen, noch achtsamer auf Karlis Bedürfnisse einzugehen, besonders darauf, dass er sich niemals in die Enge gedrängt oder überfordert fühlt. Und angesichts des bereits bestehenden gegenseitigen Vertrauens ist Martin Rütter zutiefst begeistert, für ihn ist das „eine total schöne Entwicklung!“
Happy End trotz aller Hindernisse
Der Fall von Karli zeigt, wie stark die Bindung zwischen Mensch und Tier sein kann, selbst wenn diese Beziehung von Rückschlägen geprägt ist. Die Halterin hat bewiesen, dass Liebe und Geduld Berge versetzen können – auch wenn die Risiken hoch sind.
Ob Karli es diesmal schafft, dauerhaft ein friedliches Leben zu führen, wird die Zeit zeigen. Wir drücken die Daumen, dass er diese Chance nutzen kann.