„Adopt don’t shop“, „Adoptieren statt produzieren“ – eine Vielzahl an Kampagnen legt Hundefreunden nahe, den heißersehnten Vierbeiner lieber aus einem Tierheim zu adoptieren, anstatt sich einen Welpen vom Züchter zu holen. Doch so mancher stellt überrascht fest, dass die Messlatte hier hoch liegt.
Grund dafür sind die Anforderungen, die die Tierheime an Interessenten stellen. Denn die möchten, dass ihre Schützlinge, nachweislich wirklich nur in allerbeste Hände kommen. Aber geht das Tierheim Stuttgart mit dem Ausschluss von Rauchern womöglich doch zu weit?
Tierheim Stuttgart: Kein Hund für Raucher
„Wenn Tiere in Raucherhaushalte aufgenommen werden sollen, in denen sie zum passiven Mitrauchen gezwungen werden (erhöhtes Bronchialkrebsrisiko!), geben wir ggf. keine Tiere ab“, heißt es klipp und klar in dem Selbstauskunft-Formular, das Interessenten in Stuttgart ausgehändigt bekommen.
Andere deutsche Tierheime gehen zwar nicht so rigoros vor, sehen das Ganze aber ähnlich. Im Gespräch mit petbook.de erklärt etwa Sven Fraaß vom Tierheim Hamburg: „Riecht jemand allerdings stark nach Zigarettenrauch, ist davon auszugehen, dass auch in geschlossenen Räumen geraucht wird, wovon unsere Tiere auch betroffen wären.“ Das Fazit der Hanseaten:
Sind alle Tierheime so streng?
Beim Tierheim Köln sieht man das ähnlich, bestätigt Sylvia Hemmerling: „Wenn das ganze Haus nach Zigarettenqualm stinkt, nehmen wir das Tier gleich wieder mit.“ Allerdings gehen nicht alle deutschen Tierheime so konsequent vor bei diesem Thema.
Laut dem Österreichischen Tierschutzverein etwa belegen Studien, dass Tiere aus Raucherhaushalten ein um 60 Prozent höheres Krebsrisiko haben. Dabei sei das Lungenkrebsrisiko durch die höhere Atemfrequenz von Hunden und Katzen sogar höher als für den rauchenden Halter. Darüber hinaus würden passivrauchende Haustiere durch das aufgenommene Nikotin vermehrt Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
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