Er trainiert die Hunde, mit denen ihre Halter schon lange nicht mehr klarkommen. Selbst „Unvermittelbare“ aus den Tierheimen finden dank der Unterstützung von Martin Rütter sowie seinem Trainer-Team wieder zurück in ein normales, glückliches Hundeleben. Umso mehr überrascht deshalb nun dieses Geständnis.
Skepsis ist immer mit dabei
Auch der langjährige Hundetrainer, der im Umgang mit den Vierbeinern stets so souverän erscheint, kennt das beklemmende Gefühl in Anwesenheit von Hunden. In der Jubiläumsfolge seines Podcasts „Tierisch menschlich“ Nummer 101 vom 16. Februar 2023 gibt er offen zu: „Ich habe oft in meinem Beruf Angst.“
Allerdings erklärt Rütter im Anschluss direkt: „Nicht so, dass ich jetzt sage ‚Oh Gott, Hilfe, da gehe ich nicht rein!‘“ Aber da er das Verhalten von Hunden aufgrund seiner Erfahrungen gut einschätzen können, habe er „auch berechtigt, an vielen Stellen eine große Skepsis“. Zumal der TV-Hundeexperte weiß, dass es für einen Halter ein absoluter Super-GAU sei, wenn der eigene Hund einen Trainer beißt.
Mangelnde Angst als Zeichen von Inkompetenz?
Allerdings stellt Martin Rütter noch eine weitere merkwürdige Eigenart bei seinem Berufsstand fest: „Männliche Hundetrainer profilieren sich häufig damit, wie oft sie schon gebissen worden sind.“ Fast scheine es so, als hätte nur derjenige Karriere gemacht, der ohne groß nachzudenken irgendwo reingeht und dann von einem ohnehin schon aufgedrehten Hund attackiert wird.
Bei dieser Herangehensweise kann Rütter nur den Kopf schütteln. „Das ist immer ein Ausdruck von Inkompetenz“, stellt er klar. Denn offensichtlich sind Trainer, die oft gebissen werden, nicht in der Lage, das Verhalten von Hunden wirklich einzuschätzen.
