Als es am frühen Dienstagmorgen im Oktober 2019, noch vor der offiziellen Öffnung, an der Tür der Tierauffangstation Eichelbach (Schmalkalden/Südthüringen) läutet, ist die Leiterin Christel S. irritiert. Als sie nachsieht, ist niemand da. Doch derjenige hat offensichtlich etwas für sie hinterlassen: Am Tor hängt eine einsame Aldi-Tüte. Die Tierschützerin weiß sofort: Das kann nichts Gutes bedeuten.
Nur ein kleines Luftloch
Sie nimmt die Tüte mit. Es stellt sich heraus, dass sich darin ein Karton befindet – durch den Regen der letzten Zeit komplett durchgeweicht. Vorsichtig öffnet die Tierheimleiterin den Deckel. Sie ist entsetzt, als sie begreift, was man einfach hier hineingetan hat. Zwei etwa sechs Wochen alte Kitten blicken die Frau schüchtern an.
Christel Sch. kann nicht begreifen, wie jemand sich so seiner Tiere entledigen kann. Gerade einmal ein kleines Luftloch wurde in den Karton gemacht, damit die Kätzchen nicht ersticken. Sie stellt sich wieder einmal die traurige Frage, wieso sie nicht um Hilfe gebeten worden sind und die Kleinen stattdessen lieber ausgesetzt wurden.
Offensichtlich kennen die beiden Katzenbabys Menschen, sie sind sehr zutraulich und genießen die Streicheleinheiten. Und sie stürzen sich auf das Futter, das sie ihnen anbietet.
Familienanschluss gesucht
Der Betreiber der Tierauffangstation, das Tierheim Schmalkalden sucht nun nach liebevollen Familien für die beiden Fundkätzchen. Derzeit kümmert sich das fünfköpfige Team von Christel S. um ganze 20 Katzenkinder. Sie rät daher dringend, Freigänger zu kastrieren/sterilisieren.