Eine Krallenbettentzündung beim Hund kann äußerst schmerzhaft sein und das Tier in seiner Beweglichkeit stark einschränken. Das Krallenbett ist der Bereich, in dem die Kralle fest in der Haut verankert ist. Wird es durch Verletzungen, Infektionen oder Entzündungen beeinträchtigt, kann dies zu Schwellungen, Rötungen und Schmerzen führen.
Eine unbehandelte Krallenbettentzündung kann sich verschlimmern und auf das umliegende Gewebe oder sogar den Knochen übergreifen. Daher ist eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und dem Hund schnell Linderung zu verschaffen.
Krallenbettentzündung bei Hunden: Ursachen
Eine der häufigsten Ursachen für eine Entzündung des Krallenbetts ist eine mechanische Verletzung. Beim Laufen auf rauem Untergrund oder durch einen unglücklichen Tritt kann eine Kralle abbrechen oder einreißen. Dadurch wird das empfindliche Gewebe im Krallenbett freigelegt, wodurch Bakterien und Pilze leichter eindringen können.
Auch kleine Fremdkörper wie Splitter oder Sandkörner können sich im Krallenbett festsetzen und dort Entzündungen verursachen.
Bakterien
Ein weiteres Problem sind bakterielle Infektionen, die sich oft durch eine kleine Wunde oder Risse in der Haut ausbreiten. Besonders häufig sind Staphylokokken und Streptokokken beteiligt, die in feuchter oder schmutziger Umgebung ideale Bedingungen zur Vermehrung finden. Wenn sich die Infektion ausbreitet, kann es zu eitrigen Abszessen oder sogar einer Infektion des Knochens kommen.
Pilze
Pilzinfektionen spielen ebenfalls eine Rolle bei Krallenbettentzündungen. Sie entstehen meist in feuchten oder schlecht belüfteten Bereichen, etwa wenn der Hund häufig mit nassen Pfoten unterwegs ist oder in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit lebt. Pilze wie Malassezien oder Dermatophyten können die Struktur der Kralle angreifen, sie brüchig machen und eine Entzündung des Krallenbetts begünstigen.
Autoimmunerkrankungen
Auch Autoimmunerkrankungen wie der Lupoide Onychodystrophie können die Ursache für Krallenbettentzündungen sein. Hierbei greift das Immunsystem die Krallenmatrix an, was dazu führt, dass die Krallen brüchig werden, sich ablösen oder deformiert nachwachsen. Diese Erkrankung ist nicht heilbar, kann aber mit Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen behandelt werden.
Allergie
Hunde mit Allergien neigen ebenfalls zu entzündlichen Prozessen im Krallenbereich. Eine allergische Reaktion auf Umweltfaktoren oder Futtermittel kann zu Juckreiz und Rötungen an den Pfoten führen, wodurch der Hund vermehrt daran leckt oder knabbert. Dies schwächt die Hautbarriere und begünstigt das Eindringen von Keimen.
Krallenbettentzündung beim Hund: Symptome
Ein Hund mit einer Krallenbettentzündung zeigt oft deutliche Anzeichen von Unwohlsein. Lahmheit ist eines der häufigsten Symptome, insbesondere wenn die Entzündung an einer der Vorderpfoten auftritt, da diese beim Laufen stärker belastet werden. Viele Hunde versuchen, die betroffene Pfote zu entlasten, indem sie sie anheben oder beim Gehen weniger Druck darauf ausüben.
In vielen Fällen sind Rötungen und Schwellungen im Bereich der Kralle sichtbar. Das Krallenbett kann gereizt oder sogar eitrig erscheinen, besonders wenn bereits eine Infektion vorliegt. Oft entwickelt sich ein unangenehmer Geruch, wenn sich Bakterien oder Pilze ausbreiten.
Hunde mit einer Krallenbettentzündung lecken oder knabbern häufig an der betroffenen Pfote, was das Problem weiter verschlimmern kann. Durch das ständige Lecken weicht die Haut auf, wodurch sich Keime noch schneller vermehren können. Wenn die Entzündung fortschreitet, kann sich die Kralle verfärben, brüchig werden oder sich vollständig ablösen. In schweren Fällen kann sich die Infektion auf den umliegenden Knochen ausbreiten, was eine aufwendigere Behandlung erforderlich macht.

Diagnose einer Krallenbettentzündung beim Hund
Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt. Zunächst wird das betroffene Krallenbett auf Schwellungen, Rötungen oder eitrige Sekretionen untersucht. Falls eine bakterielle Infektion vermutet wird, kann eine Probe des Wundsekrets entnommen und im Labor untersucht werden, um den genauen Erreger zu identifizieren.
Wenn der Verdacht auf eine Pilzinfektion besteht, können spezielle Kulturen angelegt werden, um den Pilztyp zu bestimmen. Bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung können Bluttests oder Gewebeproben nötig sein, um eine genauere Diagnose zu stellen. In seltenen Fällen wird eine Röntgenaufnahme durchgeführt, um festzustellen, ob die Entzündung bereits auf den Knochen übergegangen ist.
Krallenbettentzündungen bei Hunden behandeln
Die Behandlung hängt von der Ursache und der Schwere der Entzündung ab. Bei einer bakteriellen Infektion werden meist antibiotische Salben oder systemische Antibiotika verordnet. In leichteren Fällen können antiseptische Bäder mit speziellen Desinfektionslösungen helfen, die Keime zu reduzieren und die Heilung zu unterstützen.
Bei Pilzinfektionen kommen spezielle Antimykotika zum Einsatz, die je nach Schweregrad lokal oder systemisch verabreicht werden. Falls eine allergische Reaktion die Entzündung begünstigt, ist es wichtig, den Auslöser zu identifizieren und zu meiden. Eine Anpassung der Ernährung oder die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten kann helfen, die Symptome zu lindern.
Wenn eine mechanische Verletzung der Auslöser ist, kann es erforderlich sein, lose oder beschädigte Krallen vorsichtig zu entfernen. Dies sollte nur durch den Tierarzt erfolgen, da unsachgemäßes Schneiden oder Ziehen der Kralle starke Schmerzen verursachen und die Entzündung verschlimmern kann. In schwereren Fällen kann ein Verband angelegt werden, um die betroffene Stelle zu schützen und eine schnellere Heilung zu ermöglichen.
Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente können notwendig sein, wenn der Hund starke Beschwerden hat. Zusätzlich kann die Verwendung eines Halskragens sinnvoll sein, um zu verhindern, dass der Hund sich ständig an der betroffenen Stelle leckt oder knabbert.
Vorbeugung einer Krallenbettentzündung
Eine regelmäßige Kontrolle und Pflege der Krallen ist eine der besten Maßnahmen zur Vorbeugung. Zu lange oder brüchige Krallen sollten regelmäßig gekürzt werden, um das Risiko von Verletzungen zu minimieren. Auch eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen trägt zur Stabilität der Krallen bei.
Saubere und trockene Pfoten sind ein wichtiger Faktor, insbesondere bei feuchtem Wetter oder wenn der Hund häufig in matschigen oder sandigen Bereichen unterwegs ist. Nach Spaziergängen können die Pfoten mit klarem Wasser abgespült und sanft getrocknet werden, um mögliche Erreger zu entfernen.
Falls der Hund zu Allergien oder Autoimmunerkrankungen neigt, sollte regelmäßig eine tierärztliche Kontrolle erfolgen, um frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen.