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Hündin Peep
© @vaccapower / Instagram

„Unfassbare Solidarität“: Influencerin sammelt 15.000 Euro für kranken Hund – doch dann hagelt es Kritik

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Ein Spenden-Märchen für Hündin Peep: 15.000 Euro in 24 Stunden! Doch die unangenehme Frage eines Experten wirft nun einen Schatten auf das Glück.

Es ist der Albtraum für jeden Hundehalter: Der geliebte Vierbeiner wird schwer krank, und die Tierarztkosten sprengen das Budget. Genau das passierte der Italienerin Giada Smania mit ihrer Golden Retriever-Hündin „Peep“. Doch was dann geschieht, beweist die unglaubliche Kraft der Tier-Community – auch wenn das nicht jedem gefällt.

Giada Smania, in den sozialen Medien bekannt als „Vaccapower“, war am Boden zerstört. Ihre erst vierjährige Hündin Peep erhielt eine schreckliche Diagnose: eine aggressive Form von Blutkrebs. Die einzige Chance auf Rettung ist eine kostspielige Chemotherapie. Doch die Kosten dafür beliefen sich auf rund 2.900 Euro. Geld, das Giada auf die Schnelle nicht selber aufbringen kann.

Ein Herz für Peep: Community spendet Rekordsumme

In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an ihre Follower. Was sie braucht, ist Hilfe für ihren Seelenhund. Was sie bekommt, ist ein Wunder.

Die Reaktion der Tierfreunde ist überwältigend. Innerhalb von nur 24 Stunden öffnen 1.700 Menschen ihre Herzen und Geldbörsen. Durchschnittlich spendet jeder etwa zehn Euro – für viele ein kleiner Betrag, der in der Summe aber Großes bewirkt.

Statt der benötigten 2.900 Euro kommen sagenhafte 15.000 Euro zusammen! Die Behandlung von Peep ist damit mehr als gesichert. Ein triumphaler Moment, der zeigt: Wenn es um das Leben einer geliebten Fellnase geht, halten Tierfreunde zusammen wie Pech und Schwefel.

„Falsche Prioritäten?“

Doch die Freude über die geglückte Rettung wird von einer moralischen Debatte überschattet. Don Andrea Forest, Direktor der Caritas im italienischen Vittorio Veneto, meldete sich zu Wort und goss Wasser in den Wein.

Gegenüber italienischen Medien zeigte er sich zwar beeindruckt von der Hilfsbereitschaft, stellt aber auch eine Frage, die in der Tier-Community für Diskussionen sorgt: „Ich frage mich, wie viele Menschen mit 15.000 Euro hätten unterstützt werden können – gerade jetzt, wo Kälte und Wohnungslosigkeit vielen zu schaffen machen.“

Er kritisiert, dass die Verhältnismäßigkeit verloren gehe. Für ein Tier werde sofort und großzügig gespendet, während soziale Einrichtungen für Menschen in Not oft um jeden Cent kämpfen müssten. Seine Erklärung: Die Beziehung zum Tier sei „einfacher“ und unverfänglicher als zu notleidenden Menschen, weshalb die finanzielle Unterstützung hier schneller fließe.

Darf man Tierliebe gegen Menschenleid aufwiegen?

Für die Community von Giada und Peep ist die Sache jedoch klar: Peep ist nicht „nur ein Hund“, sondern ein Familienmitglied. Und wer würde nicht alles tun, um sein Familienmitglied zu retten? Dass dabei mehr Geld zusammenkam als geplant, zeigt nur, wie groß das Herz der Tierfreunde ist.

Dennoch regt der Fall zum Nachdenken an. Der Caritas-Direktor betont, dass er die emotionale Anteilnahme positiv sieht – er wünsche sich nur, dass wir alle diese wunderbare Empathie ab und zu auch auf die Menschen lenken, die unsere Hilfe brauchen.

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