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Beagle mit Halskrause
© Dayi Novas / The Gothamist

Hund in Tierpension schwer verletzt: Der Chef reagiert unfassbar dreist

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Als „Timbers“ Halter erfahren, dass ihr Hund verstümmelt wurde, glauben sie, es geht nicht mehr schlimmer. Doch damit liegen sie leider komplett falsch.

Dayi Novas will eigentlich entspannen. Sie befindet sich gerade bestens gelaunt auf einem 10-tägigen Roadtrip durch die Wüste von Utah/USA, weit weg vom heimischen Brooklyn. Doch die Urlaubsstimmung kippt in Sekundenbruchteilen, als eine SMS auf ihrem Handy aufleuchtet: „Dringende Nachricht bezüglich Timber, bitte rufen Sie uns an.“

In Panik fahren die Halter des fünfjährigen Jagdhundes „Timber“ durch die Wüste, suchen verzweifelt nach Handyempfang. Als sie endlich durchkommen, erhalten sie eine wirklich schlimme Nachricht: Ihre Hündin ist in der Tierpension „Pawsies“ schwer verunglückt!

Blutiger Unfall: Der Knochen liegt frei!

Was war passiert? Um 1 Uhr nachts wollte ein Mitarbeiter der Tierpension den Hund in einen Spielbereich bringen und schlug dabei eine Tür zu schnell zu. Timbers Schwanz wurde eingeklemmt – und zwar so brutal, dass der Knochen freilag.

Am Telefon herrscht pure Verzweiflung. „Wir schrien nur: Was meint ihr damit, der Knochen liegt frei?! Wie zur Hölle passiert so etwas physikalisch überhaupt?“, beschreibt Timbers geschocktes Frauchen die Situation im Gespräch mit The Gothamist.

Das Ergebnis der Fahrlässigkeit: Eine Not-Operation ist unumgänglich. Rund fünf Zentimeter (zwei Inches) der Hunderute mussten amputiert werden. Aus Timbers fröhlichem Kringelschwanz ist ein vernarbter Stumpf geworden. Er ist für immer entstellt.

Verstümmelte Hunde-Rute
Timbers Rute ist schwer verstümmelt (Dayi Novas / The Gothamist)

Voller Preis für einen verstümmelten Hund

Man sollte meinen, dass eine Tierpension nach einem solchen Fehler alles tut, um die Wogen zu glätten. Doch „Pawsies“-Chef Ivan Gamba sah das anders. Zwar übernimmt er die Tierarztkosten von rund 2.000 Dollar (gut 1.700 Euro), doch als es um die Rechnung für den Aufenthalt geht, reagiert er eiskalt.

Trotz der Verstümmelung des Hundes besteht Gamba auf der vollen Bezahlung der Pensionskosten von 925 Dollar (knapp 800 Euro). Kein Rabatt als kleine Entschuldigungs-Geste, nichts.

Hund als Geisel gehalten?

Als Frauchen Dayi Novas höflich per Textnachricht nachfragt, ob man angesichts des Leids und der lebenslangen Entstellung des Hundes nicht wenigstens die Kosten für den Aufenthalt erlassen könne, kontert der Chef der Tierpension: „Timbers Unfall zu nutzen, um kostenlosen Service zu verlangen, ist nichts, was wir machen können.“

Und das ist noch nicht alles! Er setzt die Halterin unter Druck. Wenn sie nicht zahlen wolle, solle sie den Hund sofort abholen – wohlwissend, dass sie gerade tausende Kilometer entfernt in Utah festsitzt.

Als schließlich Dayis Bruder hinfährt, um den frisch operierten und traumatisierten Hund abzuholen, kommt es zur ultimativen Demütigung. Der Chef weigert sich, den Hund herauszugeben, bis der volle Restbetrag überwiesen ist. Timber wurde quasi als Pfand behalten.

„Dann gehe ich pleite“

Die Begründung des Geschäftsmannes für seine Härte lässt Tierfreunde fassungslos zurück. Gegenüber Reportern verteidigte er seine Linie mit purer Kapitalismus-Logik: „Wenn ich jedem entgegenkomme, gehe ich pleite. Dann müssten wir schließen.“ Dass die Verstümmelung eines Kunden-Hundes in seine Verantwortung fällt, scheint in dieser Kalkulation zweitrangig.

Für Dayi Novas und ihren Partner bleiben nur Wut und Trauer. „Pawsies hat unseren kostbaren Welpen dauerhaft verstümmelt“, betont sie. „Unfall hin oder her – die Scherben aufzukehren, macht eine Vase nicht wieder ganz.“ Timber ist nun zu Hause, mit einem blutigen Stumpf und Haltern, die diesen Albtraum wohl nie vergessen werden.

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