Was sich anhört wie ein Albtraum für Tierfreunde, ist in Neuseeland bitterer Ernst: Die Regierung plant eine beispiellose Ausrottungsaktion gegen verwilderte Katzen! Geschätzte 2,5 Millionen Tiere sollen bis zum Jahr 2050 getötet werden
Für den neuseeländischen Naturschutzminister Tama Potaka steht felsenfest: „Killer müssen weg!“ Der Grund: Die wilden Samtpfoten, bei denen es sich um eine invasive, d.h. eingeschleppte Tierart handelt, stellen aus seiner Sicht ein massives Problem für das empfindliche einheimische Ökosystem des Landes dar.
„Die gefährlichsten Raubtiere in unserem Ökosystem“
Schätzungen zufolge streifen rund 2,5 Millionen verwilderte Katzen durch Neuseelands Wälder, Parks und Städte. Im Gegensatz zu Hauskatzen leben sie vollkommen unabhängig vom Menschen – und jagen gnadenlos.
Auf ihrem Speiseplan steht fast alles, was sich bewegt: Kaninchen, Vögel samt Gelegen, Ratten, Hasen, Fledermäuse, Eidechsen, Wetas (Riesengrillen) und unzählige Insekten. Experten warnen: Keine andere invasive Art richte so viel Schaden an.
„Raubtierfrei 2050“ – jetzt auch mit Katzen
Potaka hat die verwilderten Katzen deshalb auf die berüchtigte Liste „Raubtierfrei 2050“ gesetzt – eine Art Todesliste für Tiere, die als Bedrohung für das Ökosystem gelten. Neben den Samtpfoten stehen auch Ratten, Hermeline und Opossums darauf.
Das neuseeländische Department of Conservation bezeichnet wilde Katzen als „gefährlichste Raubtiere im Ökosystem“. Doch die Katzen töten nicht nur – sie verbreiten auch gefährliche Krankheiten wie Toxoplasmose, die für andere Tiere und auch Menschen zur Bedrohung werden kann.
Sorge um die einzigartige Tierwelt
Tama Potaka verteidigte die drastische Maßnahme im Radio mit klaren Worten: Man wolle die Artenvielfalt fördern, das kulturelle Erbe erhalten und Lebensräume schaffen, um der heimischen Fauna zu helfen. „Dafür müssen einige dieser 'Killer' beseitigt werden“, so der Minister wörtlich.
Die Regierung sieht offenbar keine andere Möglichkeit mehr, die einzigartige Tierwelt der Inselnation zu retten. Neuseeland beherbergt zahlreiche Arten, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen. Und viele davon stehen kurz vor dem Aussterben.
Wie soll das Töten ablaufen?
Kaum ausgesprochen, schon prasselt massive Kritik auf den Minister ein. Tierschutzorganisationen sprechen von Grausamkeit und Unverhältnismäßigkeit. Viele befürchten, die geplante Ausrottung könnte auf brutale Methoden hinauslaufen.
Wie genau Neuseeland die Millionen Katzen töten möchte, ist bislang völlig offen. Die neuseeländische Regierung hüllt sich derzeit noch in Schweigen. Erst im Frühjahr 2026 will das Land einen detaillierten Plan zur Umsetzung der Ausrottungsaktion vorlegen. Bis dahin bleibt unklar, wie das beispiellose Vorhaben in die Tat umgesetzt werden soll.