Die Tierrettungsorganisation The Big House Cats aus den USA hat schon viele schwierige Fälle gemeistert. Doch dieser verzweifelte Anruf sollte die Freiwilligen auf eine harte Probe stellen.
Eine übergewichtige Katze lebe seit Monaten im Keller, weil die Hunde der Familie sie nicht duldeten, erzählt der Anrufer. Der Name des Katers: Bandit. Sein Zustand: schlimmer, als sich irgendjemand auch nur im Entferntesten hätte ausmalen können...
Der Moment des Schocks
Als die Retter von The Big House Cats zusagen, Bandit aufzunehmen – obwohl sie eigentlich voll sind – ahnen sie nicht, was sie erwartet. Um Bandit schnellstmöglich aus seiner Situation zu befreien, wird zunächst einmal umgehend eine Notfall-Pflegefamilie organisiert.
Dann kommt er an. Und die Retter erstarren! „Das war die schlimmste Verfilzung, die wir je bei einer Kurzhaarkatze gesehen haben“, erzählt Kristine Seguin von The Big House Cats gegenüber The Dodo.
Bandit sieht kaum noch aus wie eine Katze. Sein gesamter Körper ist von riesigen Fellmatten bedeckt. Dicke, verfilzte Klumpen, die sich über Wochen, vielleicht Monate gebildet haben. Sein Fell hatte sich in ein regelrechtes Gefängnis verwandelt.
Gefangen im eigenen Fell
Die Verfilzung war nicht nur ein kosmetisches Problem. Sie war eine Qual. „Es war sehr schwierig für ihn, sich frei zu bewegen wegen der engen Verfilzung“, erklärt Seguin.
Damit die Tierärztin den Kater scheren kann, muss Bandit sediert werden. Eine ganze Stunde dauert die Prozedur bis schließlich... ein völlig anderes Wesen zum Vorschein kam!
„Er war nicht wiederzuerkennen“
Als Bandit aus der Narkose erwacht, ist er ein anderer Kater. Buchstäblich. Seine Retter erkannten ihn nicht wieder. Doch die Tortur hatte Spuren hinterlassen. „Als er sich von der Sedierung erholt hatte und zurück in der Rettungsstation war, hatte er Schwierigkeiten beim Laufen", berichtet Seguin.
Der Grund ist herzzerreißend: „Wir vermuten, dass die Muskeln so angespannt waren und es gewohnt waren, in einer Position zu sein. Jetzt hatte er Freiheit, und sein Körper war das nicht gewohnt.“
Der nächste Kampf
Doch Bandit ist ein Kämpfer. „Ein paar Tage später bewegte er sich schon freier und bequemer!“, erzählt Seguin. Und mit jedem Tag, den Bandit in der Obhut der Rettungsstation verbringt, kommt mehr von seiner wahren Persönlichkeit zum Vorschein. Der verschüchterte, bewegungsunfähige Kater aus dem Keller verschwand. An seine Stelle trat ein liebevolles, sanftes Wesen.
Neben der extremen Verfilzung gab es unglücklicherweise noch ein weiteres Problem: Bandits Übergewicht. Im Keller ohne Bewegung hatte er zugenommen. Deutlich...
Inzwischen ist Bandit ist auf einer speziellen Diät, damit er auf gesunde Weise abnimmt. Und wenn sein Gewicht endlich wieder im normalen Bereich ist, kann er zur Adoption freigegeben werden und endlich das Leben leben, das er so sehr verdient hat.
