Werbung

Hundesteuer in Südtirol gescheitert
© Danuta Hyniewska / Shutterstock (Symbolbild)

Erst neue Hundesteuer, dann Rückzieher: Experten warnen vor „Totalüberwachung“

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Politkrimi um Kot: Die Einführung einer Hundesteuer und -Kurtaxe nach deutschem Vorbild in Südtirol ist gescheitert. Start für ein viel brisanteres Projekt?

Wer durch Südtirols malerische Bergdörfer spaziert oder die idyllischen Wanderwege erkundet, macht oft eine unangenehme Entdeckung: Hundehaufen überall. Bislang zahlen ALLE Südtiroler die Reinigung über die Müllgebühr, auch wenn sie keinen Hund haben. Das sollte nun gerechter werden – durch die Einführung einer Hundesteuer.

Doch jetzt die Kehrtwende: Landesrat Luis Walcher zog die umstrittene Regelung sang- und klanglos zurück. Seine knappe Begründung: „Im Landesparlament gibt es offensichtlich keine Mehrheit dafür.“ Die Folge: Nun setzt die beliebte Urlaubsregion auf ein noch umstritteneres Projekt!

Hunde-Taxe gescheitert – was kommt jetzt?

Die Lösung schien einfach: Ab 2026 sollten Urlauber in Südtirol für jeden mitgebrachten Vierbeiner täglich 1,50 Euro „Kurtaxe“ pro Tag zahlen. Für einheimische Hundehalter war sogar eine Hundesteuer von 100 Euro pro Jahr geplant. Ziel: Auf gerechte Weise mehr Sauberkeit auf Straßen, Wegen und beliebten Wanderstrecken schaffen (WAMIZ berichtete).

Schau dir das an:

Doch jetzt, nach dem Rückzieher, fragen sich viele: War die Steuer wirklich das Hauptziel – oder nur ein Baustein in einem viel größeren Projekt?

DNA-Überwachung statt Hundesteuer?

Brisant: Bereits zuvor hatte Südtirol über eine DNA-Datenbank für Hunde diskutiert. Tausende Tiere wurden schon per Genprobe erfasst, mit dem Ziel: Hundekot auf Straßen zuordnen und so Halter gezielt zur Rechenschaft ziehen.

Doch obwohl es über 40.000 Hunde in der Region gibt, liegen erst rund 13.000 DNA-Proben vor. Das Projekt blieb stecken – zumindest offiziell. Jetzt, nach dem Stopp der Hundetaxe, stellt sich die Frage: Wird der DNA-Plan wieder aktiviert?

Experten schlagen Alarm

Tierschutz- und Datenschutz-Experten warnen bereits lautstark. Für sie könnte die DNA-Datenbank schneller zurückkommen, als vielen lieb ist. Ihr Vorwurf: Der Staat wolle bei Hundekot anfangen – und am Ende weit mehr kontrollieren als nur Hinterlassenschaften auf Wanderwegen.

Denn wer einmal genetische Daten sammelt, schafft Strukturen, die sich leicht ausweiten ließen. Das schürt die Sorge vor einer Totalüberwachung bei den Südtiroler Hundehaltern.

Urlauber im Visier: Kommt die Pflicht für alle?

Besonders brisant: Was bedeutet das alles für Touristen? Aktuell sind nur einheimische Hundehalter betroffen. Doch sollte die Gendatenbank tatsächlich weitergeführt oder sogar ausgebaut werden, könnte auch Urlaubern eine DNA-Abgabe drohen.

Wer künftig mit seinem Hund nach Südtirol reist, sollte sich also warm anziehen. Denn während die 1,50-Euro-Taxe vom Tisch ist, schwebt das Damoklesschwert der genetischen Erfassung weiter über den Vierbeinern.

Südtirol – einst bekannt für Berge, Wanderwege und Gastfreundschaft. Bald berüchtigt für die größte Hunde-Gendatenbank Europas?

Mehr Nachrichten über...

Wie findest du diese Geschichte?

Vielen Dank für das Feedback!

Vielen Dank für das Feedback!

Dein Kommentar:
EInloggen zum Kommentieren
Möchtest du diesen Artikel teilen?