Alan aus Preston (England) ist ein Tierhalter, der für seine Perser-Tabby-Katze "Smokey" nur das Beste möchte. Deshalb steht auch regelmäßig eine Behandlung gegen Parasiten auf dem Plan. Vorbildlich!
Alles Routine für die beiden inzwischen, deshalb denkt sich Alan auch nichts Böses, als er Smokey das gewohnte Präparat verabreicht. Immerhin nutzt er es schon seit Jahren ohne Probleme. Doch diesmal ist alles anders!
Ein lebensgefährlicher Fehler
Nur wenige Stunden später beginnt die sonst so lebhafte Smokey zu erbrechen, verweigert Wasser und Futter – und kämpft ums Überleben. Was ihr Herrchen nicht ahnte: Er hat soeben seiner geliebten Katze eine potenziell tödliche Substanz verabreicht!
Der 45-Jährige hatte das gewohnte Mittel online bestellt, um sich den Weg zum Tierarzt zu sparen. Verpackung und Preis wirkten seriös, der Hinweis „Gatti“ (ital. „Katzen“) ließ ihn glauben, es handle sich um eine internationale Version seines gewohnten Präparats. Doch in Wahrheit ist Alan einem gemeinen Betrug aufgesessen, wie am Ende herauskommt: Er hatte ein gefälschtes Produkt erhalten!
Notoperation rettet Smokey
Der erste Tierarzt findet zunächst nichts Auffälliges. Doch Smokeys Zustand verschlechtert sich rapide. Scans ergeben schließlich einen Darmverschluss – eine sofortige Notoperation ist die einzige Chance. Smokey überlebt, doch der Eingriff kostete rund 3.000 Pfund (gut 3.400 Euro). Spätere Tests bestätigten: Das Präparat enthielt eine für Katzen hochgiftige Substanz.
„Wir fühlten uns schuldig, weil wir es ihm gegeben haben. Aber als klar war, dass es ein Fake war, kam die Wut“, so Alan. Noch immer ist er fassungslos, dass gefälschte Tiermedikamente im Netz frei verkauft werden können.
Alans Geschichte ist kein Einzelfall. Mit Tierarztkosten, die in den letzten zehn Jahren um 60 Prozent gestiegen sind, wenden sich immer mehr Besitzer dem Internet zu, um Schnäppchen zu jagen. Ein Trend, den skrupellose Kriminelle skrupellos ausnutzen.
Immer öfter „Giftcocktails“
Die britische Regierung schlägt inzwischen Alarm. Laut dem Intellectual Property Office (IPO) wurden in den vergangenen Monaten über 18.000 illegale Produkte vom Markt gezogen. Allein der Händler, bei dem Alan bestellte, soll 211 Chargen verdächtiger Präparate verkauft haben.
„Kriminelle fälschen Produkte, um Geld zu machen. Ihnen ist egal, welchen Schaden sie anrichten“, sagt IPO-Mitarbeiterin Helen Barnham. Ihre klare Botschaft: Tiermedikamente nur beim Tierarzt oder vertrauenswürdigen Händlern kaufen.