Es ist kurz vor Mitternacht in Kentucky (USA), als Christopher seine gewohnte Joggingrunde macht – nichts deutet darauf hin, dass diese Nacht sein Leben und das eines hilflosen Wesens für immer verändern wird. Plötzlich rast ein Auto an ihm vorbei, um gleich darauf anzuhalten.
„Ich sah einen großen Arm, der etwas aus dem Fenster schnippte – so, als würde man einen Becher ausleeren", erzählt Christopher. Dann verschwindet der Arm wieder im Wageninneren, als hätten die Täter noch mehr dabei, was sie loswerden wollen. Doch dann rasen sie davon – vermutlich, weil sie den Jogger bemerkt haben.
Grausamer Moment am Straßenrand
Christopher rennt los und findet ein winziges Kätzchen, zitternd und verletzt. Das kleine Wesen war einfach wie Müll aus dem Auto geworfen worden!
Ohne zu zögern, nimmt er das Tier auf den Arm. Über seine Smartwatch alarmiert er sofort seine Frau Kathleen und die Polizei. Doch die Beamten mussten einräumen: Ohne genauere Hinweise können sie kaum ermitteln.
„Vielleicht gab es noch mehr“
Ein Gedanke quält den Jogger bis heute: War das Kätzchen allein? „Die Armbewegung sah so aus, als hätten sie mehrere rauswerfen wollen“, sagt er im Gespräch mit Newsweek. „Es bricht mir das Herz, zu wissen, dass da vielleicht noch mehr Babys waren.“
Zu Hause angekommen, beginnt für Christopher und seine Frau Kathleen ein Wettlauf gegen die Zeit. Das Kätzchen ist offensichtlich noch sehr jung und verweigert zunächst normales Katzenfutter. „Das gab mir einen Hinweis auf ihr Alter", erklärt Christopher. Am frühen Morgen kauft Kathleen Kätzchenmilch und eine Flasche – und endlich beginnt die Kleine zu trinken. „Sie hat es regelrecht verschlungen."
Hoffnungsschimmer in schwieriger Lage
Der Besuch beim Tierarzt nimmt dem Paar eine weitere große Sorge: Bis auf kleinere Verfilzungen und eine Wunde am Bein ist das Kätzchen gesund. Doch die Suche nach einem Platz gestaltet sich schwierig – viele lokale Tierheime nehmen keine Straßenkatzen auf.
Da das Paar bereits eine kranke Katze pflegt, kann es das Findelkind nicht behalten. Über die Organisation One Stray At A Time findet das Kätzchen schließlich ein neues Zuhause – und verschlingt dort inzwischen das Futter „wie ein kleines Monster“.
„Ich hasse Menschen“
Christopher teilte seine Geschichte auf Reddit – und schrieb frustriert: „Ich hasse Menschen.“ Doch die Reaktionen machen Mut: Zahlreiche User boten Hilfe an oder verurteilten die grausame Tat. „Es zeigt mir, dass wir uns wenigstens in einer Sache einig sind: Man quält kein wehrloses Tier“, ist Christophers Fazit.
