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Auch Hunde können ADHS haben
© StockMediaSeller / Shutterstock (Symbolbild)

Forscher testen 1.872 Hunde: Was sie bei 4,2% entdecken, verändert alles

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Bahnbrechende Entdeckung: Bestimmte Verhaltensstörungen bei Hunden entsprechen exakt menschlichen Mustern. Neue Diagnosemethode revolutioniert Tiermedizin.

Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität… Was bisher nur beim Menschen bekannt war, rückt nun auch bei unseren vierbeinigen Begleitern in den Fokus: ADHS.

Ungarische Verhaltensforscher haben in einer bahnbrechenden Studie mit 1.872 Familienhunden ein diagnostisches System entwickelt, das erstmals zuverlässig ADHS-ähnliche Symptome bei Hunden identifizieren kann. Das Ergebnis ist verblüffend.

Ein Meilenstein der Tiermedizin

Genau 79 Hunde – 4,2 Prozent aller Testtiere – zeigten bei der Studie deutliche Anzeichen der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Mithilfe eines neuen diagnostischen Systems, dem sogenannten „Dog ADHD and Functionality Rating Scale“ (DAFRS), wurden die Fellnasen gemeinsam mit ihren Haltern auf Verhaltensmuster untersucht.

Schau dir das an:

Die Skala bewertet nicht nur, ob Symptome wie Unruhe oder Unaufmerksamkeit auftreten, sondern auch, ob sie den Alltag mit den Haltern erheblich beeinträchtigen.

Parallelen zum Menschen

Das Ergebnis überraschte: Die ermittelte Häufigkeit ähnelt stark der ADHS-Prävalenz bei Erwachsenen. Damit zeigt sich, dass die Störung nicht nur ein menschliches Phänomen sein könnte.

Diese Übereinstimmung deutet auf fundamentale neurobiologische Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Hund hin – ein Befund, der die Forschung revolutionieren könnte.

Mehr als nur ein Fragebogen

Allein ein ausgefüllter Zettel reicht aber nicht. Für eine zuverlässige Diagnose schlagen die Experten eine Kombination aus Halter-Fragebogen, Verhaltenstest, Expertenmeinung und Trainer-Einschätzung vor. So sollen Fehldiagnosen verhindert werden.

Die Forscher wollen ihr System nun weiterentwickeln, um sowohl Tierärzten als auch Wissenschaftlern ein Werkzeug zu geben, das zuverlässig zwischen normalen Verhaltensauffälligkeiten und echter ADHS-Problematik unterscheiden kann.

Die Erkenntnis verändert die Sicht auf Hunde grundlegend: Auch unsere Vierbeiner können unter denselben Verhaltensstörungen leiden wie wir Menschen – und brauchen dann entsprechend mehr Verständnis und Unterstützung.

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