Als der Fall publik wird, sind alle zunächst einmal zutiefst entsetzt. Dabei beginnt die Zugfahrt am 21. August vollkommen normal und unspektakulär. Eine Frau hat ihren Kater in einer Transporttasche dabei, für das Tier existiert sogar ein gültiges Ticket.
Aber wenig später eskaliert die Situation total – und sorgt in Frankreich seither für heftige Diskussionen. Was zunächst wie eine fragwürdige Aktion von übereifrigen Schaffnern aussah, entpuppt sich am Ende als dreiste Täuschung.
Die große Lüge
Die Katzenhalterin wendet sich nämlich nach der heiklen Fahrt im TGV an die französischen Medien. Sie beschwert sich, sie müsse ein happiges Bußgeld in Höhe von 110 Euro zahlen, einfach nur, weil ihr Kater im Zug miaut habe!
Doch später stellt sich heraus: Diese Geschichte ist ein faustdicke Lüge. In Wahrheit war gar nicht das Verhalten des Katers das Problem, sondern vielmehr das aggressive und respektlose Verhalten der Halterin.
Passagiere am Ende ihrer Nerven
In Vannes in der Bretagne steigt die Katzenhalterin in den TGV nach Paris ein. Für Ihren Kater hat sie ordnungsgemäß ein Ticket zum Preis von 7 Euro gelöst. Eine Stunde später jedoch liegen die Nerven der Mitreisenden blank. Denn die Samtpfote miaut ununterbrochen.
Ein Augenzeuge bestätigt: „Die Katze hörte nicht auf zu miauen, mehr oder weniger laut, etwa alle fünf Sekunden.“
Als die ersten Passagiere die Frau höflich bitten, etwas gegen die lauten Geräusche zu unternehmen, reagiert sie schroff. Statt einer Entschuldigung oder einem Versuch, das Tier zu beruhigen, blafft sie nur: „Setzt Kopfhörer auf!“. Noch dreister wurde sie gegenüber einem Mann: „Halt die Klappe!“
Geduld der Schaffner aufgebraucht
Jetzt greifen die Bahnmitarbeiter ein – ruhig und besonnen, berichten Zeugen. Sie schlagen der Frau vor, den Waggon zu wechseln, um die Situation zu entschärfen. Doch die Katzenhalterin weigert sich vehement, pocht auf ihre Rechte und soll sogar behauptet haben, sie sei Richterin.
Nun fahren die Schaffner ihrerseits härtere Geschütze auf: Sie verhängen eine Strafe in Höhe von 110 Euro – jedoch nicht wegen des Tieres, sondern wegen des unhöflichen und respektlosen Verhaltens der Halterin.
Pikant: Erst später legt die Frau ein Tuch über den Transportkorb. Schlagartig hört das Miauen auf – und im Waggon herrscht Stille. „Warum nicht gleich so?“, wunderte sich ein Augenzeuge.