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Petermännchen im Sand versteckt
© Sakis Lazarides / Shutterstock (Symbolbild)

Das giftigste Tier Deutschlands: Wie kann ich mich davor schützen?

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Versteckt im Sand lauert eine unsichtbare Gefahr für buddelnde Hunde – ein Stich kann dramatische Folgen haben. Das sollten Halter unbedingt wissen.

Sommer, Sonne, Strand: Was für viele Herrchen und Frauchen wie die perfekte Kombi wirkt, hat leider schnell mal dramatische Folgen für die Fellnase. In Nord- und Ostsee lebt ein unscheinbarer Fisch, der zur giftigsten Gefahr Deutschlands werden kann – für Mensch und Tier.

Der harmlose Name täuscht: Das Petermännchen (Trachinus draco) versteckt sich im Sand flacher Gewässer, ist kaum zu sehen – und sticht blitzschnell zu, wenn man ihm zu nahe kommt. Besonders gefährlich: Hunde, die am Strand graben oder durchs knöcheltiefe Wasser tollen, bemerken den lauernden Fisch oft zu spät.

Der unsichtbare Killer im Urlaubsparadies

Mit bis zu 40 Zentimetern Länge gehört das Petermännchen zu den giftigsten Meeresbewohnern Europas. Seine Jagdstrategie: Er vergräbt sich fast vollständig im Sand oder Schlick der Nord- und Ostsee, nur seine Augen schauen noch heraus. Und genau das macht ihn zur heimtückischen Bedrohung für spielende Hunde.

Schau dir das an:

Für Spaziergänger mit Badeschuhen ist er meist kein Problem. Für Hunde mit nackten Pfoten allerdings schon: Beim Spielen, Buddeln oder Planschen setzen viele ihre sensiblen Vorderpfoten ein. Wird der Fisch versehentlich berührt oder bedrängt, richtet er reflexartig seine giftigen Stacheln auf.

Die Folgen für den Hund: Schmerzen, Schwellungen, Lahmheit, in schweren Fällen sogar Kreislaufprobleme oder allergische Reaktionen.

Das passiert bei einem Petermännchen-Stich

Die Gefahr geht von den Stacheln an der ersten Rückenflosse und am Kiemendeckel aus. Diese enthalten ein hochpotentes Eiweißgift, das bei Berührung durch die Haut in den Körper gelangt. Das Gift besteht aus einem tödlichen Cocktail: Dracotoxin, Serotonin und Histamin.

Bei Hunden kann ein Stich dramatische Folgen haben:

  • Starke Schmerzen an der Einstichstelle
  • Massive Schwellungen
  • Plötzliche Lahmheit
  • Kreislaufprobleme
  • Allergische Schockreaktion
  • Im Extremfall sogar Herzstillstand

Zeigt der Hund plötzlich auffälliges Verhalten, winselt ohne ersichtlichen Grund, lahmt oder leckt sich auffällig die Pfote, sollten alle Alarmglocken schrillen. Dann zählt jede Minute.

Beim Menschen hilft in der Regel ein heißes Fußbad zur Inaktivierung des Gifts. Bei Hunden sieht das anders aus: Eine Hitzebehandlung ist riskant – und sollte auf keinen Fall auf eigene Faust erfolgen. Stattdessen gilt: Sofort zum Tierarzt!

So schützt du deinen Hund am Strand

Um deinen Hund vor einem schmerzhaften Stich zu bewahren, helfen ein paar einfache Maßnahmen:

  • Keine buddelnden Hunde unbeaufsichtigt im knöcheltiefen Wasser oder feuchten Sand lassen
  • Pfotenschutz-Schuhe nutzen – schützen auch vor Muscheln, heißen Böden und Glasscherben
  • Strände mit Petermännchen-Vorkommen meiden – Infos gibt’s bei Wattführungen oder regionalen Tourismusstellen
  • Aufmerksames Beobachten: Hunde zeigen Schmerz oft früh – also lieber einmal mehr hinsehen

Was ist das Petermännchen überhaupt?

Der Fisch trägt seinen niedlichen Namen zu Ehren des biblischen Petrus, Schutzheiliger der Fischer – doch harmlos ist er nicht. In den Sommermonaten zieht er zum Laichen in flaches Wasser, also genau dorthin, wo auch wir und unsere Hunde am liebsten unterwegs sind.

Nordseefischer warfen diesen Fisch traditionell sofort zurück ins Meer, allerdings mit größter Vorsicht. Das Petermännchen ist kein aggressives Monster, sondern ein faszinierender Meeresbewohner mit einer perfekten Tarnung. Er greift nicht aktiv an, sondern schützt sich nur instinktiv vor Bedrohung. Trotz seiner Gefährlichkeit gibt es bislang keine bestätigten Todesfälle durch Petermännchen-Stiche.

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