Samstagvormittag in einer Wiener Gemeindebau-Wohnung im Stadtteil Favoriten: Alles ist eigentlich wie immer, bis der Halter von Kätzchen „Hima“ feststellt, dass seine Samtpfote wie vom Erdboden verschluckt ist.
Er sucht die komplette Wohnung ab, Fenster, Schränke, Betten – doch die schwarz-weiße Katze ist nirgends zu finden. Nicht einmal ein Rascheln oder Miauen ist zu hören. Pfotenspuren: Fehlanzeige. Stunden später überschlagen sich dann die Ereignisse!
Ein unheimliches Geräusch aus dem WC
Stunden später, als die Sorge wächst, hört der Mann plötzlich ein schwaches, klägliches Miauen. Geisterhaft und gedämpft, als würden sie aus einer anderen Welt kommen.
Der verzweifelte Katzenhalter folgte den gruseligen Lauten durch seine Wohnung. Sie scheinen aus den Wänden selbst zu kommen – ein Phänomen, das ihn ratlos macht. Wie kann seine Katze in den Mauern gefangen sein? Die Geräusche führten ihn schließlich ins Badezimmer, dort sind sie am deutlichsten zu hören.
Spätestens da dämmert dem Mieter, was hier in Wahrheit los ist. Hima steckt in der Badezimmerwand fest, genauer: in der Wand hinter der Toilette. Und sie kann sich nicht selbst aus der misslichen Lage befreien.
Feuerwehr mit Spezialgerät im Einsatz
Gegen 15:30 Uhr alarmiert der Mann die Wiener Berufsfeuerwehr. Sechs Einsatzkräfte rücken sofort mit einem Fahrzeug an. Vor Ort entdecken sie die Ursache: Im unteren Bereich der Wand, wo der Spülkasten montiert ist, befindet sich ein kleines Loch. Kaum größer als ein Handteller.
Doch das war für Hima offenbar kein Hindernis, vielmehr ist die neugierige Samtpfote in das Loch hineingeschlüpft – und dort verklemmte sie sich zwischen Rohren und der Wand.
Rettung in letzter Minute
Die Feuerwehr beginnt behutsam mit dem Abbau des Spülkastens. Dann wird das Loch in der Wand vorsichtig erweitert, um die bereits verängstigte Katze nicht noch mehr zu traumatisieren. Doch das reicht noch nicht.
Die Feuerwehr setzt schließlich einen hydraulischen Spreizer ein – ein Gerät, das normalerweise bei Autounfällen verwendet wird, um Menschen aus Fahrzeugwracks zu befreien. Mithilfe dieses Geräts werden die Rohre vorsichtig von der Wand weggedrückt – Millimeter für Millimeter.
Nach rund anderthalb Stunden ist es endlich geschafft: Hima kann aus ihrem Gefängnis zwischen Rohren und Wand befreit werden. Zitternd, verängstigt, aber unverletzt wird die kleine Samtpfote ihrem überglücklichen Besitzer übergeben.
Glück im Unglück
Für Hima endet das Abenteuer mit einem großen Schrecken – aber auch mit viel Glück. Die Feuerwehr Wien lobt das schnelle Handeln des Besitzers und mahnt gleichzeitig zur Vorsicht: Kleine Öffnungen in Wand oder Boden können für Tiere zur tödlichen Falle werden.
Der Vorfall zeigt: Katzen finden die absurdesten Verstecke – aber leider bemerkt man manchmal ihre neuesten Abenteuer-Touren erst dann, wenn’s schon fast zu spät ist.