Am 16. Juli ereignet sich für eine Familie in Hilden das Unvorstellbare. Am späten Vormittag beobachten die Halter eines jungen Welpen fassungslos, wie ihr kleiner Liebling unter dem Gartenzaun hindurchschlüpft – und im nächsten Moment spurlos verschwindet.
Doch dann hören sie mit einem Mal herzzerreißende Schreie, die ihnen den Boden unter den Füßen wegziehen! Der kleine Ausreißer ist in ein schmales, mehrere Meter tiefes Bohrloch gestürzt und sitzt in der Falle. Was folgt, ist eine stundenlange Rettungsaktion, die die ganze Stadt in Atem hielt.
„Der Kleine hat fünf Stunden durchgejammert“
Um 12:48 Uhr geht bei der Feuerwehr Hilden der Notruf ein: Hundewelpe in Bohrloch gefallen, lautet die Meldung. Als die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintreffen, bietet sich ihnen ein erschütternder Anblick – das Bohrloch ist extrem eng!
Dennoch ist da auch ein Hoffnungsschimmer, denn aus dem kleinen Erdloch sind leise, aber stetige Jammer-Laute zu hören.
„Man konnte ihn die ganze Zeit hören. Das war für uns das wichtigste Zeichen, dass er noch lebt“, erinnert sich Einsatzleiter Hans-Peter Kremer. Fünf Stunden lang kämpft der kleine Vierbeiner in der Dunkelheit – und seine verzweifelten Schreie sind es, die dabei helfen, ihn zu retten.
Welpe aus Bohrloch gerettet
Schnell ist klar: Mit bloßen Händen ist hier nichts auszurichten. Die Feuerwehr ruft daher die Friedhofsverwaltung zur Hilfe, die mit einem Bagger anrückt. Doch bei 3,50 Metern Tiefe ist Schluss – der Welpe befindet sich noch tiefer. Also rücken die Stadtwerke mit einem spezialisierten Tiefbauunternehmen an.
Am Ende arbeiten drei Bagger und zwei Notfallteams zusammen, um dem Hundekind zu helfen. Der umliegende Boden wird großflächig abgetragen, um überhaupt an die Tiefe des Bohrlochs heranzukommen. Gleichzeitig wird der kleine Hund über ein spezielles Schlauchsystem mit Sauerstoff versorgt. Unten im Loch, wo er sich befindet, wird die Luft zum Atmen immer knapper!
Ein kleiner Kämpfer – und viele Helden
Nach Stunden des Bangens und der konzentrierten Arbeit ist es schließlich so weit: Der Welpe kann unversehrt geborgen werden. „Er war erschöpft, aber unverletzt“, so die Feuerwehr. Die Retter sind überglücklich, als sie ihn wohlbehalten wieder in die Obhut seiner erleichterten Familie übergeben können – und natürlich auch in die seiner Hundemama, die die ganze Zeit in der Nähe ausgeharrt hatte.
„Ende gut, alles gut – für einen sehr tapferen kleinen Hund“, heißt es im Facebook-Post der Hildener Feuerwehr. Und weiter: „Ein riesiges Dankeschön an alle, die bei dieser außergewöhnlichen Rettung zusammengearbeitet haben.“