Der Anruf, den die Tierschutzorganisation WILD Florida Rescue (WFR) am 8. November erreicht, ist mehr als ungewöhnlich. Am anderen Ende der Leitung ist ein besorgter Hühnerhalter, der soeben eine höchst beunruhigende Entdeckung gemacht hat.
In seinem Stall ist eine mysteriöse Kreatur gefangen. Das Wesen ist so abgemagert und in einem derart schlechten Zustand, dass der Mann unsicher ist, worum es sich handelt. Sein Verdacht: ein Luchs, der auf der Suche nach Beute war. Die vermeintliche Bedrohung entpuppt sich allerdings schnell als Notfall – für die Wildkatze selbst!
Ungebetener Gast im Hühnerstall
Das stellen die Tierschützer sofort fest, als sie sich den Vierbeiner ansehen. Der Luchs ist schwer unterernährt, leidet unter Räude und ist nicht wirklich dazu in der Lage, Beute zu machen.
„Trotz seiner Bemühungen hatte er kein einziges Huhn erwischt“, so die Retter von WFR. „Sein Fell war so stark von der Krankheit gezeichnet, dass er seine typischen Streifen und Flecken verloren hatte.“
Tierschützer übernehmen die Pflege
Die Wildkatze, die sich als weiblicher Luchs herausstellte, war in einem kritischen Zustand. WFR-Mitarbeiter beschrieben sie als „halb so groß wie ein gesunder Luchs“ und nahezu blind aufgrund der Räude. Sofort begann das Team mit der Pflege: Der Fokus lag darauf, das Tier wieder zu kräftigen und die Hautkrankheit zu behandeln.
Die erste Untersuchung zeigte glücklicherweise, dass die gesundheitlichen Probleme des Luchses reversibel sind. „Sie hat noch einen langen Weg vor sich, aber sie hat einen starken Überlebenswillen“, erklärte WFR in einem Facebook-Post. Die Luchs-Dame erhält nun Spezialnahrung, medizinische Versorgung und eine behutsame Pflege, um sich zu erholen.
Rückkehr in die Freiheit geplant
Die Tierschützer hoffen, die Wildkatze vollständig zu rehabilitieren und ihn nach seiner Genesung wieder in die Wildnis entlassen zu können – wenn auch weit entfernt von dem Hühnerstall, in dem er gefunden wurde.
„Wir möchten sicherstellen, dass sie in einer Umgebung freigelassen wird, in der sie genügend natürliche Beute findet und nicht erneut in menschliche Siedlungen gerät“, so die Organisation.