Am Dienstagvormittag, 13. August, rückt die Erkrather Feuerwehr zu einem ungewöhnlichen Einsatz in Unterfeldhaus aus. Zunächst war der Notruf 112 über ein Tier oben in einer Regenrinne informiert worden – doch die Lage vor Ort im Millrather Weg ändert sich rasch dramatisch.
Was zu dem Zeitpunkt noch niemand ahnt: Es wird ein Kampf gegen die Zeit, bei dem jede Minute zählt und am Ende alle Beteiligten zu Tränen gerührt sind.
Notruf führt zu unerwarteter Wendung
Das erst vier Monate alte weiße Kätzchen, das eben noch in der Regenrinne gesichtet worden war, flüchtet sich beim Eintreffen der Retter in ein Regenabflussrohr! Und dort steckt die Babykatze nun hoffnungslos fest.
In etwa 1,5 bis 2 Metern Tiefe unter der Geländeoberfläche gefangen, kann das Kätzchen es weder vor noch zurück. Allerdings ist es zu diesem Zeitpunkt unmöglich genau zu bestimmen, wo sich das Tier im Abflussrohr befindet. Zusätzlich tickt die Uhr unbarmherzig, denn die Luft dort unten im Rohr unter der Erde wird immer knapper!
Großeinsatz für ein kleines Leben
Weil die Situation so knifflig ist, werden zusätzlich die Löschgruppe Alt-Erkrath, eine spezialisierte Rohrreinigungsfirma und ein Abschleppunternehmen mit Kleinbagger angefordert.
Mithilfe einer Kanalkamera kann schließlich der genaue Aufenthaltsort des Tieres bestimmt werden. Über einen Schlauch wird zunächst Sauerstoff in das Rohr geleitet, um Zeit zu gewinnen.
Kampf gegen die Zeit
Das Freilegen des Rohrs erweist sich als extrem mühsam. Zunächst arbeiten die Einsatzkräfte von Hand – in der Mittagshitze eine schweißtreibende Angelegenheit. Erst mit dem Eintreffen des Baggers geht es endlich schneller. Doch das Rohr liegt so kompliziert, dass es erst komplett freigelegt und dann Stück für Stück entfernt werden muss.
Nach mehr als dreieinhalb zermürbenden Stunden dann endlich der erlösende Moment! Eine Feuerwehrfrau kann behutsam in das Rohr hineingreifen und die weiße Babykatze herausziehen. Es ist erschöpft aber augenscheinlich unverletzt.
Happy End nach dramatischen Stunden
Die Erleichterung bei allen Beteiligten ist riesig, sicherlich auch bei der kleinen Samtpfote. Zur weiteren Untersuchung ging es direkt in eine Tierklinik, wo bestätigt wurde, dass der winzige Vierbeiner die Tortur gut überstanden hatte.
Der außergewöhnliche Einsatz konnte gegen 15.45 Uhr beendet werden. Alle 14 beteiligten Feuerwehrkräfte und die Helfer der Firmen waren sich einig: Diese Rettung war jeden Tropfen Schweiß, jede Anstrengung und jede Minute wert.