Alles sah zunächst danach aus, als würde die Mitarbeiter des Münchner Großmarktes ein Dienst nach Vorschrift erwarten. Der Kühllaster, der vor rund zwei Wochen aus der italienischen Metropole Neapel in der bayrischen Hauptstadt ankommt, hat saftige Melonen geladen.
Davon gehen die Mitarbeiter zumindest zunächst aus. Beim Ausladen erwartet sie allerdings eine unerwartete Entdeckung – ein blinder Passagier ist an Bord.
Blinder Passagier an Bord
Zwischen den sizilianischen Melonen finden sie einen kleinen schwarzen Kater. Das Katzenkind ist gerade mal sechs Wochen alt, wiegt nur 300 Gramm und unternimmt schon große Abenteuer! Doch das erweist sich schließlich als echtes Glück für das winzige Kerlchen.
„Die Fracht, frische Melonen, war zwar kein Fisch, aber verführerisch genug für den kleinen Räuber, um in Neapel in den Laster zu hüpfen“, sagt Kristina Berchtold, Sprecherin des Münchner Tierheims. Sie vermutet: „Vielleicht hat er sich aber einfach beim Spielen verirrt und seine Katzenmama und die Geschwisterchen verloren.“
„Melone“ ist vermutlich ein kleiner Streuner
Angesichts seines desolaten Gesundheitszustands wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem winzigen Kater um einen Streuner von den Straßen Neapels handelt. Sein eines Bein ist verletzt und er hat Hautpilz am gesamten Körper.
Dennoch hat das Kerlchen letztlich „Glück im Unglück“, wie die Tierheim-Sprecherin feststellt. Denn nun wird sich dort erstmal gut um die Samtpfote gekümmert, er bekommt ordentlich zu futtern, wird geimpft und natürlich gesund gepflegt.
Einen Katzennamen hat der kleine Abenteurer auch schon: Er heißt „Melone“ – was wirklich mehr als passend ist. Wer ihm ein Zuhause schenken will, kann sich ab Ende August beim Tierheim München melden.