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Ist eine Leptospirose-Impfung beim Hund notwendig?

© Katy Pack / Shutterstock

Leptospirose-Impfung beim Hund: Ja oder nein?

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Die Leptospirose-Impfung beim Hund ist eine wichtige präventive Maßnahme und wird daher dringend empfohlen.

Kurz nicht aufgepasst und schon ist es geschehen: Das bloße Trinken aus einer kontaminierten Pfütze reicht bereits aus, damit sich ein Hund mit der bakteriellen Infektionskrankheit Leptospirose ansteckt. 

Die Leptospirose-Impfung beim Hund bietet Schutz vor schwerwiegenden Krankheitsverläufen. Schließlich kann die durch fadenförmige Bakterien verursachte Infektionskrankheit verschiedene Organe schädigen und auch tödlich enden. Zudem gehört die Erkrankung zu den Zoonosen und ist in Deutschland weit verbreitet. Doch wie entfaltet das Vakzin seine Wirkung und welche Nebenwirkungen können auftreten?

Leptospirose-Impfung beim Hund: Impfstoff und Wirkung

Die Impfung deckt hierzulande häufige Stämme (Serovare) des Bakteriums Leptospira interrogans ab. Im Jahr 2014 kam von MSD Intervet ein Impfstoff auf den Markt, der den Hund vor vier Erregerarten der Bakterienstämme schützt. 

Im Detail sind das: 

  • L. canicola
  • L. icterohaemorrhagiae
  • L. australis/L. bratislava
  • L. grippotyphosa

Das Ziel der Impfung ist es, das Immunsystem des Hundes auf den jeweiligen Erreger vorzubereiten. Dadurch werden dem Hund Leptospiren in abgeschwächter oder abgetöteter Form injiziert. Diese lösen keine Erkrankung beim geimpften Hund aus, dafür aber bildet sein Organismus spezifische Antikörper. 

Im Falle einer „echten“ Infizierung kennt das Immunsystem die Erreger bereits. Dieser Umstand wirkt sich in den meisten Fällen positiv auf die Heilungschancen aus. Idealerweise ist die körpereigene Abwehr in der Lage, schnell zu handeln und die Leptospiren effektiv zu bekämpfen. 

Wie oft sollte ein Hund gegen Leptospirose geimpft werden?

  • Erstimpfung: Die Grundimmunisierung eines Welpen gegen Leptospirose kann zum ersten Mal in seiner 8. Lebenswoche erfolgen.
  • Zweitimpfungen: Diese Impfung erhält der Welpe mit 12 Wochen. 
  • Wiederholungsimpfungen: Mit den Auffrischungsimpfungen können Hundebesitzer den Schutz weiterhin aufrechterhalten. Grundsätzlich haben Impfungen gegen bakterielle Erkrankungen wie der Leptospirose eine vergleichbar kurze Wirkungsdauer. Die Wiederholungsimpfungen sollten daher regelmäßig in einem zeitlichen Abstand von jeweils 12 Monaten erfolgen.

Hinweis: Der Impfrhythmus kann je nach Wirkstoff, Gefährdungssituation und Gesundheitszustand des Hundes variieren. 

Gegen Leptospirose impfen beim Hund
Diese Impfung ist für Hunde wichtig - Shutterstock

Mögliche Nebenwirkungen einer Leptospirose-Impfung

Generell sind die zugelassenen Impfstoffe für Hunde gut verträglich. Dennoch lassen sich Nebenwirkungen nicht ausschließen. Falls Symptome auftreten, sind sie in der Regel nur von kurzer Dauer und unbedenklich. 

Zu den häufigsten Beschwerden nach einer Immunisierung zählen:

Symptome an der Injektionsstelle:

  • Schwellung
  • Rötung
  • Juckreiz
  • Berührungsschmerz

Allgemeine Symptome:

  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit
  • geringer Anstieg der Körpertemperatur

Es ist dringend zu empfehlen, das Wohlbefinden des Hundes nach der Injektion im Auge zu behalten. Bei schwerwiegenden oder langanhaltenden Symptomen sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden. 

Hunde benötigen nach einer Impfung viel Ruhe und Schlaf. Es ist ratsam auf Sport und andere körperliche Aktivitäten zu verzichten – je nach Intensität für einige Stunden oder gar einige Tage. 

Gibt es eine Impfpflicht gegen Leptospirose beim Hund?

Nein, in Deutschland besteht keine gesetzliche vorgeschriebene Impflicht gegen Leptospirose für Hunde. Hundebesitzern steht es frei, ihren Hund zu grundimmunisieren und jedes Jahr erneut gegen die Infektionskrankheit impfen zu lassen. Dennoch empfiehlt die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin – kurz StIKoVet – diese Impfung in aller Dringlichkeit. 

Die Leptospirose-Impfung beim Hund gehört zu den Core-Impfungen und wird somit – im Gegensatz zur Borreliose-Impfung – als notwendig für alle Hunde erachtet. Weitere Impfungen beim Hund aus dieser Kategorie sind beispielsweise Staupe und Parvovirose. Alle diese Krankheiten sind als gefährlich einzustufen und die zugelassen Impfstoffe bieten einen effektiven Schutz.

Leptospirose-Impfung beim Hund: Kosten 

Hunde erhalten ihre Leptospirose-Impfung für gewöhnlich im Rahmen einer Kombi-Impfung. Eine solche Impfung bietet einen breiteren Schutz gegen verschiedene Krankheiten. Aufgrund der hohen Nachfrage wird eine solche Impfung für 50 bis 70 Euro recht kosteneffizient hergestellt. 

Wer sein Haustier ausschließlich gegen Leptospirose impfen möchte, kann die Preise vorher bei der Tierarztpraxis erfragen. Die Kosten können je nach Hersteller und Tierarztpraxis variieren.

Leptospirose-Impfung beim Hund: Besondere Hinweise

  • Nur gesunde Hunde sollten eine Impfung erhalten - Vierbeiner mit akuten oder chronischen Erkrankungen sind von der Impfung ausgeschlossen.
  • Mindestens 10 Tage vor der Immunisierung sollte ein Hund eine Wurmkur verabreicht bekommen. Alternativ können Hundebesitzer den Kot ihres Haustieres an drei aufeinanderfolgenden Tagen einsammeln, die Proben von einem Labor auf Würmer testen lassen und nur bei Bedarf entwurmen.
  • Die Impfung hat zwar eine hohe Wirksamkeit und schützt effektiv vor schwerwiegenden Krankheitsverläufen. Dennoch sei an dieser Stelle erwähnt, dass diese Schutzmaßnahme eine Ansteckung nicht komplett verhindern kann.
  • Auch nach einer Impfung sollten Halter weiterhin aufpassen, dass ihre Hunde nicht aus stehenden Gewässern trinken. In verschmutzen Pfützen oder in Teichen können sich noch weitere Bakterien und Schadstoffe befinden, die für Hunde gefährlich sind. Um das Risiko zu minimieren, sollten Hundehalter vor allem während längeren Spaziergängen immer frisches Trinkwasser und einen Napf dabei haben.

Leptospirose-Impfung beim Hund: Fazit

Die Grundimmunisierung trägt erheblich zu einem Eindämmen von schweren Infektionskrankheiten bei Hunden bei. Allerdings liegt die Entscheidung für oder gegen das Impfen ganz allein beim Hundehalter

Leptospirose ist für Hunde lebensbedrohlich und hochansteckend. Zudem kann ein betroffener Vierbeiner auch seine Menschen infizieren – unterschätzt werden sollte diese Erkrankung somit keinesfalls. Eine Impfung bietet einen guten, wenn auch nicht hundertprozentigen Schutz, vor der Krankheit.

Wer sich unsicher ist, ob eine Leptospirose-Impfung für seinen Hund der richtige Schutz ist, kann sich im Vorfeld von seinem Tierarzt beraten lassen.

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