Dass Hunde treue, sensible Freunde sein können, ist bekannt. Besonders anrührend wird es, wenn es dem Menschen schlecht geht und der Vierbeiner unbedingt an seiner Seite bleiben will. So als wolle er uns unterstützen. Oder ist das einfach nur eine Vermenschlichung des Tieres?
Insofern ist es für Hundehalter oftmals eine echte Enttäuschung, wenn die über alles geliebte Fellnase ausgerechnet in solchen Situationen auf Abstand geht. Schnell heißt es dann, die Bindung würde nachlassen. Umso tragischer, wenn man an einer wirklich schweren Erkrankung leidet. Deutschlands bekanntester Hundetrainer, Martin Rütter, warnt in seinem Podcast Tierisch menschlich vor derart negativen Bewertungen.
Hunde reagieren unterschiedlich sensibel
Der Hundeprofi, der bereits häufiger auch mit todkranken Tierfreunden zu tun hatte, stellt klar:
Denn wie bei Menschen sei der eine Hund sensibler und nehme Veränderungen intensiver wahr, andere sind weniger sensibel. Andere Gerüche, Bewegungen, die Stimmung in der Familie etc. sind für das Tier verunsichernd – und je nach Charakter gehen Hunde eben unterschiedlich damit um.
Während der eine Hund deshalb eher auf Abstand geht, weicht der andere seinem Herrchen oder Frauchen nicht mehr von der Seite. Für Martin Rütter ist die Reaktion „bei Hunden genauso individuell“ wie bei Menschen, die ja ebenfalls „sehr unterschiedlich mit einer Krankheit eines Angehörigen umgehen“. Zieht sich der Hund zurück, so sollte man das nicht negativ bewerten, denn:
Im Gegenzug sei extremes Ankuscheln ein Versuch zu signalisieren, dass bitte alles beim Alten bleiben soll, oder extreme Kontrolle.