Wenn aus dem niedlichen Welpen ein echter Rabauke wird, entscheiden sich viele Halter für eine Kastration. Sie hoffen, dass sie so auf einfache und bequeme Art und Weise die unerwünschten Verhaltensweisen des männlichen Hundes in den Griff bekommen. Aus Angst vor dem unumkehrbaren Eingriff wird zunehmend auf den Kastrations-Chip zurückgegriffen. Und das bringt Hundetrainer Martin Rütter in seinem Podcast so richtig auf die Palme.
„Ich bin da wirklich ein großer Feind!“, erklärt der beliebte Hundeexperte vehement. Ein absolut rotes Tuch sind für ihn dabei besonders die Menschen, die ihrem Hund über mehrere Jahre hinweg einen Kastrations-Chip implantieren lassen. „Da packe ich mir echt an die Murmel und denke: Ist ja schön Leute, dass ihr euch das leisten könnt, aber was soll die Scheiße eigentlich?“
Rütter ist gegen die „Natürlichkeitsnummer“
Seiner Erfahrung nach handelt es sich häufig um Hundehalter, für die eine Kastrations-OP generell etwas Unnatürliches und nicht Artgerechtes ist. Besonders Männer tun sich häufig schwer damit und fürchten, der Rüde könne seine „Männlichkeit“ verlieren. Tierärzte raten dann gerne, mithilfe des Kastrations-Chips einfach mal die Auswirkungen zu testen; und einige Hundehalter nehmen das dann sogar als Dauerlösung. Ein totales No-Go für Rütter, für den das schlicht „chemische Experimente mit dem Hund“ sind. Der Hundetrainer hat mehrfach deutliche Wesensveränderungen sowie emotionalen Stress bei Vierbeinern erlebt, was dann auch die Halter sehr belastet hat.
Rütter fordert daher, bei unerwünschtem Verhalten generell erstmal zu schauen, was das eigentliche Problem ist. Nicht immer ist so etwas nämlich hormonell bedingt; oftmals handelt es sich vielmehr um eine Trainingssache. Hat ein Rüde aber eine klare Indikation, so ist die Kastrations-OP das Mittel der Wahl.