Wann ist ein Tierleben lebenswert? Ist womöglich das Tragen einer Windel bereits ein KO-Kriterium? So sieht das jedenfalls eine Tierärztin, die Christiane K. im Jahr 2020 vertretungsweise mit ihrem behinderten Kätzchen Fellini wegen einer Entzündung am Auge aufsucht. Die Basis für diese Einschätzung: Eine Behandlung, die nur wenige Minuten dauert.
Schockierende Forderung
Am nächsten Tag der Schock: Die Katzenhalterin bekommt einen Anruf von der Tierärztin. Diese erklärt ihr am Telefon, dass der 3-jährige Kater von seinen Leiden erlöst werden müsse, denn ein Leben mit Windel sei für das Tier nicht lebenswert. Christiane K. widerspricht, denn Fellini ist quietschfidel – auch mit Windel. Am Tag darauf zeigt die Tierärztin sie beim Veterinäramt Nürnberg an!
Auch die langjährige Tierärztin von Fellini, die an dem betreffenden Tag nur leider so kurzfristig keinen Termin frei hatte, versteht die ganze Aufregung nicht. Sie bestätigt Christiane K. in einem Attest, dass es dem Kater sogar hervorragend geht, er sich absolut artgerecht und munter verhält. Sie sieht gar keinen Grund, das Tier nicht mehr leben zu lassen.
Online-Petition gestartet
Fellini ist von Geburt an gelähmt und kann seine Hintergliedmaßen nicht bewegen. Zu Anfang hieß es daher von Tierärzten, er werde vermutlich höchstens ein Jahr alt werden – doch das hat das muntere Kerlchen inzwischen locker getoppt. Die Windel trägt er wegen seiner Inkontinenz, doch ansonsten führt er ein ganz normales Katzenleben bei Christiane K., flitzt durch die Wohnung und tobt mit seinen sechs Geschwistern herum.
In ihrer Verzweiflung hat die Katzenhalterin nun eine Online-Petition gestartet in der Hoffnung, so Fellinis Leben zu retten. Sie hofft auf viele Unterschriften.