Finn Lambouris aus Michigan (USA) geht hinter ein kleines Einkaufszentrum. Dort will er „containern“, wie er es nennt, und in Mülltonnen nach brauchbaren Dingen suchen. Er hofft auf ein paar DVDs oder Videospiele von einem örtlichen Geschäft.
Doch als er einen Karton im Container öffnet, erstarrt er. Fünf Augenpaare starren ihn schweigend an. Die Kätzchen geben keinen Laut von sich, bis die Box offen ist. Finn begreift sofort, dass jemand sie absichtlich dort ausgesetzt hat. Der Karton steht neben den Altkleidercontainern. Für die Tiere bedeutet das ein fast sicheres Todesurteil.
Eine improvisierte Rettung mitten in der Nacht
Draußen herrschen eisige Temperaturen und es ist bereits nach 20 Uhr. Die Kleinen haben weder Wasser noch Futter. „Sie hätten dort sterben können, wenn ich sie nicht gefunden hätte“, erklärt Finn. Er versucht zuerst, die verängstigten Kätzchen zu beruhigen, und ruft dann seine Freundin Olivia an, die im Auto wartet.
Das Paar sucht vergeblich nach einem Tierheim, das nachts geöffnet hat. Sie können die Kätzchen unmöglich zurücklassen, also nehmen sie den Karton mit in ihr warmes Auto. In einem nahegelegenen Walmart kaufen sie schnell Futter und bringen die Kätzchen für die Nacht bei sich unter. Zuerst sind die Kleinen misstrauisch und aggressiv, aber nach dem Fressen beginnen sie sich zu entspannen. Finn und Olivia haben keine Transportbox. Deshalb bauen sie ihre Badewanne zu einem sicheren Unterschlupf um und legen Decken, ein Katzenklo, Wasser und Futter hinein.
Zwei Tage Pflege bis zur Aufnahme im Tierheim
Am nächsten Tag nimmt Finn die Kätzchen sogar mit zur Arbeit. Dort kümmern sich seine Kollegen liebevoll um sie. Er pflegt die kleinen Tiere zwei Tage lang. Dann hilft ihm ein Familienkontakt, ein Tierheim zu finden, das sie aufnehmen kann.
Schließlich werden die fünf Kätzchen von Los Gatos Foster Animals, einer Organisation in Michigan (USA), aufgenommen. Drei von ihnen leben nun bei einer Freundin seiner Mutter auf einer Pflegestelle. Die anderen beiden sind bei einem anderen Freiwilligen untergebracht. Sobald sie gesund und kräftig sind, werden sie zur Adoption freigegeben.
Finn schließt nicht aus, eines der Kätzchen zu behalten. Im Moment ist er einfach nur glücklich, „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ gewesen zu sein. Dieser Fund war ganz anders als das, was er an diesem Abend im Container erwartet hatte.