Sein Morgen beginnt immer gleich. Wenn Maximilian L. die Augen öffnet, ist sie schon da. Smilla. Die fast dreijährige Golden-Retriever-Hündin legt sich an sein Bett, wartet geduldig, begleitet ihn ins Bad. Und wenn der Zehnjährige sich für den Tag fertig macht, weicht sie nicht von seiner Seite.
Für die meisten Kinder wäre ein Hund einfach ein Haustier. Ein Spielgefährte. Ein treuer Freund. Doch für Maximilian aus Oberhausen-Rheinhausen ist Smilla so viel mehr. Sie ist seine Therapiehündin. Seine Beschützerin. Seine beste Freundin. Und sie ist der Grund, warum sich in seinem Leben vor etwas mehr als einem Jahr alles verändert hat.
Ein Hund, der mehr kann als trösten
Der Junge leidet an einem seltenen Gendefekt, den weltweit kaum jemand kennt. Jede Bewegung ist für ihn eine Herausforderung, jeder Tag ein kleiner Kampf. Doch seit Smilla bei ihm ist, hat sich alles verändert.
„Wir wussten, wir müssen etwas tun, damit Maximilian mehr Lebensfreude spürt“, erinnert sich seine Mutter Daniela L. Über eine Spendenaktion konnte die Familie die aufwendige Ausbildung eines Therapiehundes finanzieren. In einer Spezialschule bei Rostock lernte Smilla, wie man Maximilian hilft.
Und tatsächlich: Seit Smilla da ist, ist ihr Junge ruhiger, glücklicher, ausgeglichener. „Er kann sie anfassen, in ihr Fell greifen, auf ihr liegen – das gibt ihm Halt und Sicherheit“, sagt Daniela. „Smilla spürt, wenn es ihm schlecht geht. Sie legt sich dann einfach neben ihn, ganz still.“
Ein Star für die Kinder
Auch in Maximilians Schule sorgt Smilla für Lächeln. Wenn sie durch die Tür läuft, strahlen alle. „Die Kinder kommen angerannt, wollen sie streicheln, reden plötzlich viel mehr – das ist Magie“, erzählt Daniela.
Sogar Lehrer berichten, dass Smillas Anwesenheit die Atmosphäre positiv verändert. Wo sonst Stille herrscht, ist plötzlich Freude.
Training, Geduld und ganz viel Liebe
Doch das Wunder erfordert auch jede Menge Arbeit im Hintergrund. Smilla wird regelmäßig trainiert, damit sie zuverlässig reagiert, auch in schwierigen Momenten. „Es ist wie bei Kindern“, lacht Daniela. „Wenn man nicht übt, vergisst man.“
Trotz aller Aufgaben darf Smilla auch einfach Hund sein: Sie rennt am Rhein, spielt im Wasser, genießt die Sonne. „Das braucht sie, um ausgeglichen zu bleiben.“ Aber selbst dann verliert sie Maximilian nie aus den Augen. Wenn er sie braucht, ist sie da. Immer.
Ein starkes Team – auch als Familie
Neben Smilla spielt auch Schwester Marie (7) eine wichtige Rolle. Sie liebt ihren Bruder über alles, hilft, wo sie kann, bleibt aber ein ganz normales Kind mit eigenen Träumen. „Manchmal ist es schwer“, sagt Daniela ehrlich. „Aber wir haben gelernt, das Gute zu sehen. Und Smilla – sie ist unser Engel.“
Dass Smilla heute bei ihnen ist, verdankt die Familie vielen Unterstützern. Menschen, die gespendet, geteilt, geholfen haben. „Ohne diese Hilfe hätten wir es nicht geschafft“, sagt Daniela. „Smilla ist für Maximilian ein Segen und für uns alle ein Geschenk des Himmels.“