Es ist der Klassiker schlechthin in deutschen Hundeschulen. Von der ersten Welpengruppe bis zum Fortgeschrittenen-Kurs lernen Millionen von Herrchen und Frauchen dieses eine Kommando.
Doch jetzt schlägt eine renommierte Expertin Alarm: Das Standard-Kommando „Bleib“ ist nicht nur nutzlos - es schadet sogar der Erziehung unserer Vierbeiner! Hundetrainerin Katharina Marioth hält es schlicht für komplett unsinnig.
Klassiker im Hundetraining – aber überbewertet
Im Gespräch mit Petbook erklärt sie: „Das ‚Bleib‘ ist das unnötigste Kommando, das ich aufbauen kann.“ Marioths Meinung ist das, was Generationen von Hundehaltern als Standard-Erziehung gelernt haben, eigentlich ein fundamentaler Denkfehler.
Viele Halter würden es zudem falsch anwenden. „Die meisten Menschen schicken den Hund ins 'Platz' und dann kommt diese Hand", beschreibt sie das typische Szenario.
Die typische Hand
Dann folge ein ständiges „Bleib, bleib, bleib“, begleitet von einer erhobenen Hand. Anstatt den Hund nun quasi in Ruhe zu lassen, signalisiere das ihm stattdessen wiederum, dass er im Dialog bleiben soll. Was denn nun?
Diese Vorgehensweise mache die Kommunikation für den Hund unklar, stellt die Hundeexpertin klar. Damit sorgen wir für mehr Verwirrung als alles andere.

Auflösesignal: Klarer, einfacher – auch auf Distanz
Marioth empfiehlt deshalb, das Kommando „Bleib“ einfach komplett wegzulassen. Besser und sinnvoller sei es, ein Auflösesignal zu etablieren. Der Hund bleibt in seiner Position, bis er ein neues Kommando oder die ausdrückliche Entlassung erhält.
„Ich sage meinem Hund 'Platz' und der macht das so lange, bis er entweder ein Auflösesignal bekommt oder ein anderes Signal von mir erfährt“, erklärt die Trainerin das Prinzip.
Der Vorteil: So versteht der Hund eindeutiger, was von ihm erwartet wird. Das funktioniert auch auf weite Entfernung – ohne dass Herrchen oder Frauchen minutenlang über die Wiese rufen müssen.