Eine unsichtbare Gefahr breitet sich in Europa aus – und sie verschont auch Deutschland nicht. Winzige Parasiten, mit bloßem Auge nicht zu erkennen, werden zunehmend zur Gefahr für Hunde. Aber auch ihre Halter können Opfer der potenziell tödlichen Krankheit werden.
Forscher Adriano Casulli und sein internationales Team haben in einer aktuellen Studie, die im renommierten Fachmagazin „Lancet“ veröffentlicht wurde, schockierende Zahlen präsentiert: 4.200 Fälle von Alveolärer Echinokokkose wurden in Europa über die letzten 25 Jahre verzeichnet. Der Aufwärtstrend ist eindeutig – und beunruhigend.
Süddeutschland: Hotspot der Alveolären Echinokokkose
Allein in Oberbayern wurden im Jahr 2025 bereits acht Fälle bei Menschen gemeldet, im gesamten Vorjahr waren es 17. Bundesweit registrierte das Robert Koch-Institut 2024 insgesamt 186 Infektionen – und 2025 bis zum Sommer schon 77 Fälle.
Der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) hat einen perfiden Plan entwickelt, um sich zu verbreiten – und Hunde spielen dabei eine Schlüsselrolle als ahnungslose Komplizen.
Diese Parasiten leben hauptsächlich im Darm von Füchsen, können aber problemlos auf Hunde und seltener auf Katzen überspringen. Im Darm des Hundes entwickelt sich der Parasit, produziert Millionen neuer Eier, die über den Hundekot ausgeschieden werden. Plötzlich wird der geliebte Vierbeiner zur wandelnden Zeitbombe für die ganze Familie.
Tückisch: Symptome oft erst nach Jahren
Nach einer Infektion entwickeln sich im menschlichen Körper tumorähnliche Larven, meist in der Leber. Da erste Beschwerden oft erst nach vielen Jahren auftreten, wird die Erkrankung häufig zu spät erkannt – mit potenziell tödlichem Ausgang.
Für Hundehalter bedeutet das: Ist der Vierbeiner infiziert, scheidet er Wurmeier aus und kann so zum Risiko für die ganze Familie werden. Besonders gefährdet sind Tiere, die viel draußen unterwegs sind oder gern jagen.