Auf diese Entdeckung im idyllischen Weitmarer Holz ist niemand vorbereitet! Denn was eine Frau am vergangenen Wochenende am Waldrand von Bochum entdeckt, verwandelt den friedlichen Ausflug in einen Albtraum – und löste eine Rettungsaktion aus, die noch Wochen nachwirken wird.
Eine Beobachtung auf dem Parkplatz lässt die Spaziergängerin innehalten. Jemand hat hier eine Tiertransportbox abgestellt, scheinbar achtlos. Grund genug aber, um misstrauisch zu werden. Als die Frau näherkommt, stockt ihr der Atem!
Bochum: Wald-Spaziergang wird zum Albtraum
Was im ersten Moment wie vergessenes Gepäck wirkte, entpuppt sich als etwas viel Dramatischeres. In der Box bewegt sich etwas… Beim genauen Hinsehen stockt der Frau der Atem. Sie sieht kleine, verängstigte, zitternde Wesen! Erst sieht sie eines… dann zwei… drei…
Insgesamt sind es zehn flauschige Katzenbabys, kaum älter als zwei Monate, die an diesem Tag entdeckt werden im Weitmarer Holz. Und der Zustand der schutzlosen jungen Kätzchen ist erschreckend.
Die kleinen Samtpfoten leiden an Durchfall, die Ohren wimmeln vor Milben. Geistesgegenwärtig alarmiert die Spaziergängerin kurzerhand die Polizei, die gemeinsam mit Tierschützern die Kätzchen einfängt und in Sicherheit bringt. Aber das ist erst der Anfang.
Tierfreunde suchen weiter
Am nächsten Tag wird das umliegende Gelände noch einmal genauer durchkämmt – eine höchstwahrscheinlich lebensrettende Entscheidung. Denn es werden weitere Tiere entdeckt: zwei ausgewachsene Katzen, vermutlich die Muttertiere, sowie zwei weitere Kitten.
Auch sie wurden ihrem Schicksal überlassen. Offenbar sollten gleich zwei komplette Katzenfamilien spurlos „verschwinden“. Doch der Plan scheiterte – dank einer aufmerksamen Passantin.
Tierheim am Limit
Im Tierheim Bochum kämpfen die Mitarbeitenden seitdem um das Wohl der Fundtiere. Die Freiwilligen haben alle Ressourcen mobilisiert, um den insgesamt 14 geretteten Katzen das Leben zu retten.
Tierheimleiterin Sabine Srock berichtet im Gespräch mit dem WDR von ihrem Zustand: „Die Kleinen sind in keinem guten Zustand. Wir päppeln sie jetzt auf, impfen sie – und hoffen, sie bald in liebevolle Hände geben zu können.“
Srock kennt solche Fälle leider zu gut. Immer wieder landen Tiere in Boxen an Bushaltestellen oder auf Müllcontainern. „Das Schlimmste ist: Viele Menschen wissen nicht, dass es Hilfe gibt. Wir sind da. Niemand muss Tiere so grausam loswerden.“
Hoffnung für die kleinen Überlebenden
Trotz allem gibt es Hoffnung: Die insgesamt 14 Kitten und ihre Mütter sind nun in Sicherheit. In einigen Wochen sollen sie zur Vermittlung freigegeben werden – für ein Leben, das besser weitergeht als es begann.
In der Zwischenzeit wurde bereits Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.