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Goldschakal auf Karlsruher Straße
© bnn.de

Aus Versehen: Autofahrer filmt eine zoologische Sensation auf deutscher Straße

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Bei einer harmlosen Nachtfahrt in Baden-Württemberg fängt ein Autofahrer zufällig ein mysteriöses Tier mit der Kamera ein – sogar Experten sind verblüfft!

Seit diesem Video steht eine ganze Region Kopf. Dabei wollte der Autofahrer auf der Karlsruher Rittnertstraße nur sicher nach Hause kommen. Doch was seine Dashcam mitten in der Nacht einfängt, entpuppte sich als echte Sensation für die deutsche Tierwelt.

Ein wildes Tier huscht durch den Scheinwerferkegel – schnell, schlank, mit langen Beinen und auffälliger Silhouette. Sofort begann das Rätselraten: War das etwa ein Wolf? Doch dieses Tier ist noch viel seltener!

Wolf oder doch etwas Exotischeres?

Das Video wird nicht nur an die Stadt Karlsruhe und mehrere Redaktionen weitergeleitet, sondern geht auch prompt viral. Die Diskussion brodelt.

Schau dir das an:

Eine User befürchten, dass womöglich ein weiterer Wolf in die Region eingewandert ist. Immerhin gab es in den vergangenen Jahren im Schwarzwald und dem Landkreis Karlsruhe schon mehrfach Wolfssichtungen. Doch diesmal liegt der Fall anders.

Die Stadt schickt das Video zur Analyse an die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg. Und dort schlägt es ein wie eine Bombe – im positiven Sinne.

Die Überraschung: Es war ein Goldschakal!

„Es handelt sich um einen Goldschakal“, hat die FVA inzwischen bestätigt. Damit ist klar: Das mysteriöse Tier ist noch seltener als ein Wolf. Bereits zuvor hatten mehrere erfahrene Jäger diese Vermutung geäußert, doch nun ist es amtlich.

Der Goldschakal stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Südostasien und erinnert in seiner Erscheinung an eine Mischung aus Fuchs und kleinem Wolf. Seit 2018 gibt es erste gesicherte Sichtungen in Baden-Württemberg – doch dass dieses Wildtier mitten in Karlsruhe unterwegs ist und dabei auch noch gefilmt wird, ist ein echter Glückstreffer.

Goldschakal Karlsruhe
Der Goldschakal ist mit dem Hund verwandt (Ajay U Paul / Shutterstock)

Neue Heimat Karlsruhe?

Die FVA betont: So ungewöhnlich wie gedacht sei die Sichtung nicht. Goldschakale legen weite Strecken zurück und sind sehr anpassungsfähig. In Wien seien sie bereits dauerhaft sesshaft geworden – dank vieler Parks und Rückzugsgebiete. Ähnliche Bedingungen könnten auch in Karlsruhe für die Schakale attraktiv sein.

Schon heute gehören hier Füchse, Marder und sogar Wildschweine zum Stadtbild. Der Goldschakal könnte bald dazugehören.

Gefahr für den Menschen? Fehlanzeige

Wie viele Goldschakale es aktuell in Baden-Württemberg gibt, ist noch unklar. Es fehlt an einem flächendeckenden Monitoring. Doch die Forscher rechnen mit einem Zuwachs – auch wenn es sich derzeit wohl noch um vereinzelte Wanderer handelt, die die Region durchqueren.

Wer nun beunruhigt ist: Keine Sorge. Der Goldschakal ist nicht gefährlich. Ähnlich wie der Fuchs ernährt er sich von kleinen Tieren, Insekten und Aas. Er meidet den Menschen und ist sehr scheu. Aber wer weiß, vielleicht sehen wir ihn bald öfter in unseren nächtlichen Städten.

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