Schon im Vorfeld war der Wettbewerb umstritten, sorgt für zahlreiche Proteste von Tierfreunden und -schützern. Denn die Region North Canterbury auf der Südinsel Neuseelands hatte die Bewohner zu einem alljährlichen Jagd-Wettbewerb aufgerufen, bei dem es auch darum ging, Katzen zu töten. Als Lohn winkten attraktive Geldpreise!
Die Teilnehmer in der eigens geschaffenen Kategorie "verwilderte Katzen": Kinder bis 14 Jahre! Und schon im Vorfeld zeichnete sich großes Interesse ab. Doch statt neuer Rekordzahlen gab es dieses Jahr einen Shitstorm von Tierschützern.
Ein schrecklicher Wettkampf
Mehr als 370 Katzen haben bei der North Canterbury Hunting Competition auch ohne Beteiligung Minderjähriger ihr Leben gelassen. Der Gewinner erschoss im Wettbewerbs-Zeitraum von Mitte April bis Ende Juni insgesamt 65 Katzen. Für den Fang der größten Katze wurde ein Sonderpreis ausgelobt. Dies war den Veranstaltern umgerechnet gut 900 Euro wert.
Laut Reglement sollte es den Kindern lediglich verboten sein, Hauskatzen zu töten. In so einem Fall drohte die Disqualifikation. Die Tierschutzorganisation SPCA wies darauf hin, dass „Kinder ebenso wenig wie Erwachsene zwischen einer verwilderten Katze, einem Streuner oder einer ängstlichen Hauskatze unterscheiden“ könnten. Ein etwaiiger Mikrochip sei von außen schließlich nicht zu sehen.
Der Veranstalter des Jagd-Wettbewerbs hatte zwar kein Verständnis für die Kritik, zog die Kategorie jedoch schließlich wieder zurück.
Warum werden in Neuseeland Katzen getötet?
Der Grundgedanke des Jagdwettbewerbs ist eigentlich ein guter: In Neuseeland will man sämtliche eingeschleppten Raubtiere, wie Ratten, Reptilien oder Opossums, auszurotten, da diese die heimische Tierwelt bedrohen. Unglücklicherweise zählen dazu auch verwilderte Katzen, die sich aufgrund fehlender natürlicher Feinde explosionsartig ausgebreitet haben.
Jedes Jahr töten Katzen in Neuseeland zwischen 100 und 200 Millionen Vögel, plündern Nester und sind eine Gefahr für Eidechsen und Frösche. Schätzungen zufolge haben sie bereits zum Aussterben von 29 Vogelarten beigetragen. Darüber hinaus sind sie für den Tod von etwa 20 % der geschützten und vom Aussterben bedrohten Kea-Papageien verantwortlich. In einer einzigen Woche kann eine Katze bis zu 107 Fledermäuse töten.
Tatsächlich stellen verwilderte Katzen in Neuseeland ein ernstes Problem dar. Es ist jedoch fraglich, ob die Organisation eines Katzentötungswettbewerbs, bei dem Kinder mitwirken, die richtige Option ist.