Sei es wegen ihrer Vorgeschichte oder wegen ihrer Rasse, es gibt immer wieder Gründe, warum manche Tiere viel länger oder sogar ihr ganzes Leben im Tierheim darauf warten, dass sie jemand adoptieren möchte.
Große Herdenschutzhunde wie die Kangals gehören da eindeutig zu den Vertretern, die es weniger leicht haben. Nicht nur ihre Größe von bis zu 80 cm und ihr Gewicht von bis zu 70 kg schrecken viele ab, sondern auch ihr besonderes Temperament. Davon können die beiden Kangals Toni und Pascha ein Liedchen singen.
Ein Kangal nach dem anderen
Häufig werden die riesigen Vierbeiner als Welpen aus dem Urlaub mit nach Deutschland gebracht, wo ihre Halter schnell mit ihnen überfordert sind, was für Mensch und Tier gefährlich werden kann. So muss Toni bereits 2015 von der Polizei betäubt und ins Essener Tierheim gebracht werden.
Zwei Jahre später muss der nächste vierbeinige Riese sein Quartier in dem Tierheim beziehen. Offenbar habe Pascha „den pubertierenden Sohn einige Male in die Ecke gedrängt“, so die Essener Tierheim-Leiterin Jeanette Gudd.
Der Rüde hat so wenig Erziehung genossen, dass es für die Tierpfleger kein Leichtes ist, ihn an einen korrekten Umgang mit Menschen zu gewöhnen. Und obwohl er auf der Tierheim-Seite als „Riese mit Dackelblick“ beschrieben wird, lassen sich mögliche Interessenten schnell von dem ersten Teil der Beschreibung abschrecken.
48-kg-Kangal findet neues Zuhause
Doch die Tierpfleger geben nicht auf und trainieren unermüdlich mit dem Anatolischen Hirtenhund. Nach fünf Jahren hat er nur eine Schwäche noch nicht unter Kontrolle: Eichhörnchen.
Und das ist Paschas großes Glück, denn tatsächlich findet sich ein Ehepaar aus Gelsenkirchen, das sich zutraut, mit dieser Schwäche umzugehen. Happy End für Pascha: Mit etwas Geduld, viel Arbeit und Glück kann jeder Topf seinen Deckel finden!
