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Schäferhund neben Koffer
© Pixabay

Vorsicht, explosiv! Sprengstoffspürhunde im Einsatz auf vier Pfoten

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Weltweit ist die Gefahr von Attentaten eine ernstzunehmende Bedrohung. Dort wo Mensch und Technik ihre Grenzen erreichen, kommen ausgebildete Sprengstoffspürhunde und ihre Führer zum Einsatz. Der feine Geruchssinn, ihr Arbeitswille und die Zusammenarbeit mit ihrem Halter machen die Supernasen im Dienst zu einer unschlagbaren Waffe. Selbst kleinste Mengen spüren die Vierbeiner problemlos auf. Hunde, die Sprengstoff erschnüffeln – ein hochexplosives Thema, welches viele Fragen aufwirft: Wo kommen Sprengstoffspürhunde zum Einsatz? Welche Hunderassen eignen sich für den Job? Und wie wird aus einem gewöhnlichen Vierbeiner ein Sprengstoff-Detektiv?

Was genau macht ein Sprengstoffspürhund?

Sprengstoffspürhunde bilden mit ihren Hundeführern eine Einheit. Zusammen suchen sie an Orten mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko nach Sprengstoff und Waffen. Sie sind trotz modernster Technik unerlässlich, da ihre Spürnase und das Training Fehler bei der Arbeit nahezu ausschließen.

Allein das Wissen, dass Sprengstoffhunde bei den Anschlagszielen eingesetzt werden, kann den einen oder anderen potenziellen Attentäter abschrecken. Unter allen Spürhunden sind sie die Fellnasen mit der höchsten Verantwortung. Durch ihr Können sind sie in der Lage, Anschläge zu verhindern und so Menschenleben zu retten. Das macht die herausragenden Detektive zu wahren Helden.

Sprengstoffhunde im Einsatz

Die Einsatzgebiete von Sprengstoffhunden sind vielseitig. Sowohl private Sicherheitsdienste als auch die Polizei arbeiten mit den speziell ausgebildeten Vierbeinern eng zusammen. Unter anderem verrichten die Spürnasen ihre Arbeit in den folgenden Einsatzgebieten:

  • an Flughäfen oder Bahnhöfen
  • auf Veranstaltungen mit hohem Sicherheitsrisiko (beispielsweise politische Treffen)
  • an Autos und LKW (im Außenbereich)
  • auf Schiffen und an Containern
  • in Lagerhallen und auf Parkplätzen
 
Sprengstoffhund Rufus vom Düsseldorfer Flughafen

Klein, aber Oho! ??

Posted by WDR Lokalzeit aus Düsseldorf on Monday, March 12, 2018

Sprengstoff gefunden – Jetzt wird es brisant

Die Situation ist heikel: Der Hund erkennt den Geruch von Sprengstoff. Eine „aktive Anzeige“ hätte in diesem Moment fatale Folgen – für alle Beteiligten. Bei dieser Form kratzt ein Hund an der Stelle, wo er den Sprengstoff wahrnimmt. Auch ein Bellen kann bei der aktiven Anzeige vorkommen. In dieser Situation ist aber ein ruhiges Verhalten von Vorteil.

Deshalb kommt hier die „passive Anzeige“ ins Spiel: Ein einfaches „Sitz“ oder „Platz“ genügt. Bei diesem bedachtsamen Verhalten weiß der Hundeführer sofort: „Die Spürnase ist fündig geworden.“ Nun ist der Job für den Vierbeiner erledigt und das Einsatzteam kann die weitere Taktik besprechen.

Sprengstoffspürhunde – Eigenschaften

Die Arbeit als Sprengstoffspürhund ist körperlich und geistig anstrengend. Deshalb kommen nur gesunde Hunde in Bestform zum Einsatz. Außerhalb des Einsatzes steht Training für die körperliche Fitness auf dem Plan. Darüber hinaus verfügen die Spezialisten auf vier Pfoten noch weitere Eigenschaften:

  • Da die Suche nach Sprengstoff für die Hunde ein Spiel ist, verfügen sie über einen hohen Spiel- und Beutetrieb.
  • Sprengstoffspürhunde orientieren sich an ihrem Hundeführer. Sie sind in der Lage, eine enge Bindung zu ihren Menschen aufzubauen.
  • Kooperationsbereitschaft: Sprengstoffspürhunde arbeiten eng zusammen mit ihren Menschen. Das zuverlässige Befolgen von Kommandos ist bei der Arbeit unerlässlich.
  • Geeignet sind Hunde, die eine anspruchsvolle Aufgabe in ihrem Leben brauchen. Ein ausgeprägter Arbeitswille zählt zu den angeforderten Eigenschaften zwingend dazu.
  • Die Spezialisten auf vier Pfoten sind absolut sicher gegenüber Umwelteinflüssen. Das bedeutet: Verschiedene Reize, wie Lärm oder große Menschenmassen, bringen sie nicht aus der Ruhe.

Sprengstoffspürhunde – Welche Rassen sind geeignet?

Obwohl kein technisches Mittel die Leistungsfähigkeit einer jeden Hundenase ansatzweise erreicht, kommen nicht viele Hunde für den Job in Frage. Prinzipiell sind belastbare und athletische Hunderassen geeignet – Mischlingsrassen inklusive.

Wie auch bei Drogenspürhunden haben sich bei der Arbeit als Sprengstoffspürhund Deutsche Schäferhunde und Belgische Schäferhunde bewährt. Sie verfügen über einen hohen Arbeitswillen und einen ausgeprägten Geruchssinn (circa 220 Millionen Riechzellen). Der sogenannte „Will-to-Please“ kommt den Hundeführern bei der Arbeit genauso zugute. Ein Schäferhund will gefallen und seiner Bezugsperson alles Recht machen. Sture und schwer erziehbare Hunderassen, wie zum Beispiel der Chow-Chow, wären bei der Arbeit mit hoher Verantwortung fehl am Platz.

Sprengstoffspürhunde – Ausbildung

Nicht nur der Hund, auch sein Mensch muss dieser verantwortungsvollen Aufgabe gewachsen sein. Daher müssen beide zur Ausbildung antreten und ihre angeeigneten Fähigkeiten am Ende bei einer Prüfung unter Beweis stellen.

Ausbildung zum Sprengstoffspürhund

Ähnlich wie bei Drogenspürhunden, präpariert der Ausbilder ein Spielzeug mit geringen Mengen des Duftstoffes. Der Hund nimmt den Geruch wahr und speichert ihn. Jetzt versteckt der Ausbilder den Gegenstand und gibt ein Zeichen für die Suche des Vierbeiners. Bei regelmäßiger Übung verknüpft der Sprengstoff-Azubi nun das Spielzeug mit dem Geruch des Sprengstoffes.

Schritt für Schritt werden die Verstecke nun raffinierter und die Vielfalt der Sprengstoffe größer. Am Ende der Ausbildung gelingt es dem Hund, selbst hinter Wänden geringe Mengen an Sprengstoff zu erschnüffeln und anzuzeigen.

Ausbildung des Hundehalters

Die Ausbildung des Hundehalters beinhaltet praktische und theoretische Aufgaben:

  • rechtliche Grundlagen, zum Beispiel über das Sprengstoffgesetz
  • Kynologie – dieses Fach beinhaltet unter anderem die Verhaltenslehre des Hundes
  • Umgang mit Sprengstoffen
  • Einsatztaktik
  • Erste-Hilfe-Kurs
  • praktische Übungen für zukünftige Einsätze

Kann jeder Hundehalter die Ausbildung absolvieren?

Sprengstoff aufzuspüren ist eine prekäre Angelegenheit. Daher wird nicht jeder Hundehalter zur Prüfung zugelassen. Viele Voraussetzungen sind vorher zu prüfen. Einige Kriterien sind folgende:

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