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Mitralinsuffizienz Hund: Kranker Hund
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Niereninsuffizienz beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Plötzlich riecht der der Liebling stark nach Ammoniak und setzt viel oder keinen Harn: Eine Niereninsuffizienz beim Hund kann der Grund sein.

Eine Niereninsuffizienz beim Hund ist eine schwerwiegende Erkrankung, die entweder plötzlich oder schleichend verläuft. Die Ursachen sind vielfältig und sorgen für eine akute oder eine chronische Niereninsuffizienz beim Hund.

Dieser Ratgeber-Artikel klärt über Symptome, Ursachen und Behandlung auf.

 Niereninsuffizienz beim Hund: Was bedeutet das?

Wenn die Nieren eines Hundes nur noch eingeschränkt funktionieren, ist von einer Niereninsuffizienz oder Nierenerkrankung die Rede. Als Folge verbleiben Giftstoffe, die von gesunden Nieren sonst ausgeschwemmt werden, im Körper. Tritt dies ein, kommt es zu einer Harnvergiftung (Urämie). Der Hund vergiftet von innen. Ohne eine funktionierende Niere kann der Hund nicht überleben.

Erst wenn ca. 70 bis 75 % der Niere geschädigt sind, zeigt der Hunde deutliche Symptome einer Niereninsuffizienz. 

Niereninsuffizienz beim Hund: Symptome

Je nach Stadium und Verlauf der Niereninsuffizienz (akut oder chronisch) kommt es zu verschiedenen Symptomen:

Erfolgt keine Behandlung, kann ein Hund die Niereninsuffizienz nicht überleben. 

Akute Niereninsuffizienz beim Hund

Wenn die Nieren innerhalb von Stunden oder Tagen ihren Funktionen nicht mehr nachkommen können, sprechen Tierärztinnen und Tierärzte von einer akuten Niereninsuffizienz. Dabei handelt es sich immer um einen tiermedizinischen Notfall – nur schnelles Handeln kann das Leben des Hundes retten. In einigen Fällen kann eine plötzlich auftauchende Niereninsuffizienz zu einer chronischen übergehen.

Chronische Niereninsuffizienz bei Hunden

Häufiger als die akute Niereninsuffizienz tritt die chronische Niereninsuffizienz bei Hunden auf. Ohne Behandlung schreitet der Funktionsverlust der Nephronen allmählich nach Monaten und Jahren immer weiter voran. Die chronische Niereninsuffizienz lässt sich in vier Stadien aufteilen. Der Kreatinwert im Blut gibt Aufschluss darüber, in welchem Stadium sich der Hund befindet. Je höher dieser Wert liegt, desto stärker ist die Nierenfunktion gestört.

In den Anfangsstadien zeigen viele Hunde wenig bis gar keine Symptome, da die Niere einen gewissen Verfall gut wegstecken kann. Das erklärt auch, warum eine chronische Niereninsuffizienz häufig erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt wird.

Niereninsuffizienz bei Hunden: Stadien der Krankheit

Die Einteilung der Niereninsuffizienz in verschiedene Stadien hilft dabei, den Fortschritt der Krankheit zu überwachen und die bestmögliche Behandlungsstrategie zu entwickeln.

Die Stadien basieren in der Regel auf der internationalen IRIS-Klassifikation (International Renal Interest Society), die auf den Kreatininwerten im Blut, dem Symptomverlauf und anderen diagnostischen Kriterien basiert. 

Stadium 1: Frühstadium

Symptome: In diesem Stadium zeigen Hunde in der Regel keine klinischen Symptome. Die Nierenfunktion ist leicht beeinträchtigt, aber noch ausreichend, um die normalen Stoffwechselprozesse zu unterstützen.

Diagnose: Erhöhter Kreatininspiegel im Blut, der aber noch im Normalbereich liegt. Mikroalbuminurie (kleine Mengen Protein im Urin) kann vorhanden sein.

Behandlung: Fokus auf regelmäßige Überwachung, Ernährungsanpassungen und eventuell die Einführung einer speziellen Nierendiät zur Unterstützung der Nierenfunktion.

Stadium 2: Leichtes Nierenversagen

Symptome: Geringfügige Anzeichen wie vermehrtes Trinken und Wasserlassen können auftreten. Der Hund wirkt möglicherweise etwas lethargisch.

Diagnose: Erhöhter Kreatininspiegel, aber noch unterhalb des kritischen Schwellenwerts. Anhaltende Mikroalbuminurie und eventuell erhöhte Blutdruckwerte.

Behandlung: Spezielle Nierendiät, Kontrolle des Blutdrucks, regelmäßige Überwachung und gegebenenfalls Medikamente zur Unterstützung der Nierenfunktion und Kontrolle von Blutdruck und Proteinurie.

Stadium 3: Moderates Nierenversagen

Symptome: Deutlicherer Anstieg der Symptome, einschließlich deutlicher Lethargie, vermindertem Appetit, Gewichtsverlust und eventuell Erbrechen.

Diagnose: Signifikant erhöhter Kreatininspiegel und häufig auch erhöhte Phosphatwerte im Blut. Anhaltende Proteinurie und möglicherweise erhöhte Blutdruckwerte.

Behandlung: Intensivere Behandlung erforderlich, einschließlich strenger Diätkontrolle, Phosphatbinder, Blutdruckmedikamente und eventuell Subkutane Flüssigkeitstherapie. Regelmäßige tierärztliche Überwachung und häufige Blutuntersuchungen sind notwendig.

Niereninsuffizienz beim Hund: Eine aufwändige Diagnose ist essentiell (mirkosajkov / Pixabay)

Stadium 4: Schweres Nierenversagen

Symptome: Schwere Symptome wie stark verminderter Appetit, deutlicher Gewichtsverlust, starkes Erbrechen, Mundgeruch, Geschwüre im Mund, schwere Lethargie und möglicherweise neurologische Symptome wie Krampfanfälle.

Diagnose: Sehr hoher Kreatininspiegel im Blut, stark erhöhte Phosphatwerte und anhaltende Proteinurie. Deutliche klinische Anzeichen einer Niereninsuffizienz.

Behandlung: Aggressive symptomatische und palliative Pflege, einschließlich intensiver Flüssigkeitstherapie, Medikamente zur Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen, Schmerzmanagement und eventuell die Entscheidung zur humanen Euthanasie, wenn die Lebensqualität stark beeinträchtigt ist.

Hund mit Niereninsuffizienz: Ursachen

Für eine Niereninsuffizienz beim Hund kommen viele Gründe in Betracht. Die jeweiligen Ursachen können sich je nach Verlauf der Niereninsuffizienz (akut oder chronisch) voneinander unterscheiden.

Niereninsuffizienz bei Hunden: Lebenserwartung 

Eine akute Niereninsuffizienz ist möglicherweise reversibel. Das bedeutet, sie lässt sich umkehren und der Hund wird in Zukunft vollständig geheilt sein. Zunächst gilt es die Ursache – wie zum Beispiel eine Vergiftung oder eine Infektion – herauszufinden und zu behandeln. Zusätzlich bekommen Vierbeiner mit einer akuten Niereninsuffizienz in der Tierarztpraxis zur Stabilisierung Infusionen verabreicht. Falls notwendig, erfolgt eine Dialyse.

Eine chronische Niereninsuffizienz hingegen lässt sich nicht mehr rückgängig machen und ist somit nicht heilbar. Aber durch den Einsatz verschiedener Therapien – wie zum Beispiel der Gabe von speziellen Medikamenten – kann es gelingen, den fortschreitenden Verfall der Nieren zu bremsen. Ob ein betroffener Hund mit seiner Erkrankung gut zurechtkommt, hängt aber auch von dem Handeln seines Menschen ab.

Wie stirbt ein Hund mit Niereninsuffizienz?

Wenn die Krankheit fortschreitet oder unbehandelt bleibt, kann sie letztlich zum Tod führen. Hat der Hund die terminale Phase der Niereninsuffizienz erreicht, stehen die Besitzer vor schwierigen Entscheidungen. Hier sind einige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten:

  • Tierärztliche Beratung: Sprechen Sie ausführlich mit Ihrem Tierarzt über den Zustand Ihres Hundes und die Prognose. Der Tierarzt kann helfen zu beurteilen, ob palliative Pflege sinnvoll ist oder ob eine humane Euthanasie in Betracht gezogen werden sollte.
  • Schmerzmanagement: Palliative Pflege kann Schmerzmanagement und symptomatische Behandlung umfassen, um das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern.
  • Lebensqualität bewerten: Es ist wichtig, die Lebensqualität des Hundes ehrlich zu bewerten. Faktoren wie Schmerz, Unbehagen, Appetit, Energie und Freude am Leben sollten berücksichtigt werden.
  • Einschläfern: Wenn die Lebensqualität des Hundes erheblich beeinträchtigt ist und keine Aussicht auf Besserung besteht, kann die humane Euthanasie eine mitfühlende Entscheidung sein, um weiteres Leiden zu verhindern. Diese Entscheidung sollte in Absprache mit dem Tierarzt getroffen werden und in einer ruhigen, liebevollen Umgebung durchgeführt werden.

Niereninsuffizienz beim Hund: Endstadium erkennen

Das Fortschreiten der Niereninsuffizienz bei Hunden ist oft eine schmerzhafte und schwierige Erfahrung für den Hund und seine Besitzer. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, regelmäßige Bewertungen der Lebensqualität und eine sorgfältige Abwägung der besten Pflegemöglichkeiten sind entscheidend, um dem Hund den bestmöglichen Komfort zu bieten und, wenn nötig, einen würdevollen Abschied zu ermöglichen.

Niereninsuffizienz beim Hund: Ernährung unterstützt den Liebling

Leidet Ihr Hund an einer chronischen Niereninsuffizienz, können Sie ihn durch verschiedene Maßnahmen unterstützen:

Nierendiät

Nierenkranken Hunden mehr Lebensqualität schenken – mit dem richtigen Futter ist das möglich. Eine spezielle Nierendiät ist weniger proteinreich und trägt somit zur Entlastung der Nieren bei. Gleichzeitig zeichnet sich das Futter durch einen geringen Anteil an Phosphat, Magnesium und Kalium aus.

Eine Herausforderung bei Hunden mit einer chronischen Niereninsuffizienz ist es, sie zum Fressen zu animieren. Denn leider zählt Appetitlosigkeit zu den häufigen Symptomen. Daher sollte das Spezialfutter für den Vierbeiner schmackhaft sein und ihn trotz spezieller Rezeptur mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen versorgen. Im Fachtierhandel oder in Tierarztpraxen ist Futter für eine Nierendiät erhältlich.

Ausreichend Wasser

Jeder Hund sollte zu jeder Zeit Zugang zu frischem Wasser haben. Hunde mit einer chronischen Niereninsuffizienz haben allerdings einen erhöhten Harnabsatz. Daher müssen sie im Vergleich zu gesunden Hunden noch mehr Flüssigkeit aufnehmen, um einer Austrocknung entgegenzusteuern.

Kleinere Mahlzeiten

Zu große Futtermengen belasten die Verdauung und den Stoffwechsel. Bei nierenkranken Hunden empfiehlt es sich daher, über den Tag verteilt kleinere Mahlzeiten des Spezialfutters anzubieten. Bei Trockenfutter eignen sich einzelne Kroketten ideal als Belohnung oder Snack für zwischendurch.

Auch, wenn die Niereninsuffizienz beim Hund häufig spät erkannt werden, kann die Fellnase noch eine schöne Zeit mit der richtigen Behandlung von Tierarzt und Halter haben, die er auch mit guter Lebensqualität genießen kann.

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