Mittwoch, mitten im größten Oktoberfest-Trubel: Im Münchner Norden explodierte ein Haus. Ein 57-jähriger Mann hatte es in die Luft gesprengt – und ein Schreiben mit einer Bombendrohung gegen die Wiesn hinterlassen.
Innerhalb von Minuten wird das größte Volksfest der Welt zur Sperrzone. Tausende Besucher müssen das Gelände verlassen. Wirte, Schausteller, Sicherheitskräfte, Gäste – alle warten gebannt. Die Frage, die sich alle stellen, ist: Wird das Oktoberfest wieder öffnen können?
Der Ruf nach Bayern
Die Münchner Polizei stand vor einer gewaltigen Aufgabe. Das Oktoberfest-Gelände ist riesig – Zelte, Fahrgeschäfte, Buden, versteckte Ecken, unzählige potenzielle Verstecke. Und die Zeit drängt!
Dutzende Polizisten rücken an, und mit ihnen die wahren Helden des Tages: Sprengstoffspürhunde aus ganz Bayern. Zwischen Bierzelten, Achterbahnen und Maßkrügen suchen sie konzentriert nach möglichen Sprengkörpern. Rund 25 bis 30 Hunde sind im Einsatz, während ganz München den Atem anhält.
Als am Abend Entwarnung gegeben werden kann, brandet auf dem Festgelände Applaus auf. Die Gefahr ist gebannt – auch dank der Spürhunde, deren feine Nasen keine Spur von Sprengstoff entdeckten.

Ein Dankeschön, das von Herzen kommt
Wiesn-Chef Christian Scharpf weiß, wem er zu danken hat. In einer Pressekonferenz kündigte er jetzt an: 100 Euro pro Hund in Gutscheinen soll es für die Hundestaffel geben, als Zeichen der Anerkennung. „Weil das schon sehr außergewöhnlich war, was wir da erlebt haben“, sagt Scharpf.
Für die Wirte und Schausteller war die Sperrung eine Katastrophe. Das Oktoberfest ist für viele das Geschäft des Jahres. Jede Stunde Stillstand bedeutet verlorene Einnahmen, die nie wieder hereingeholt werden können.
Dass die Sperrung nur Stunden und nicht Tage dauerte, war den Spürhunden zu verdanken. Die 100 Euro pro Hund sind insofern letztlich ein Symbol: Wir wissen, was ihr für uns getan habt.