Es sind Aufnahmen, die unter die Haut gehen und eine ganze Nation empören: Ein dreijähriger Mischlingshund, mit einem Seil an einen auf einer Terrasse stehenden Heimtrainer gefesselt, kämpft verzweifelt gegen die erbarmungslose Augusthitze in Süditalien.
Während das Tier in der prallen Sonne um sein Leben ringt, genießt seine Besitzerin entspannt ihren Urlaub - obwohl sie längst über das Drama zu Hause informiert ist!
Hund stirbt Hitzetod vor laufender Kamera
Der Horror spielte sich in Giugliano ab, einer Gemeinde in der italienischen Region Kampanien. Besorgte Nachbarn beobachten, wie sich das entsetzliche Drama quasi direkt vor ihren Augen abspielt und greifen zur Kamera.
Die Aufnahmen zeigen das qualvolle Leiden des Tieres, das im Außenbereich eines Hauses der sengenden Augustsonne schutzlos ausgeliefert ist. Der Hund ist mit einem kurzen Seil an einen Heimtrainer angebunden, doch die Leine ist zu kurz, um in den Schatten zu gelangen. Wasser ist auch nirgends zu sehen.
In seiner Todesangst gelingt es dem Hund sogar, den schweren Heimtrainer umzustürzen - aber das Seil hält. Die erhoffte Befreiung bleibt aus. Stattdessen zieht sich das Tier bei seinen panischen Fluchtversuchen auch noch mehrere Verletzungen zu, wie die spätere Untersuchung ergab.
Halterin genießt weiter ihren Urlaub
Obwohl Anwohner die Halterin warnen, weigert sie sich, ihren Urlaub vorzeitig zu beenden. Während ihr Hund verzweifelt um sein Leben kämpft, setzt die Frau - eine örtliche Lehrerin - ihre Urlaubsreise unbeirrt fort.
Sie verweist stattdessen auf eine Betreuungsperson, die sie engagiert hat. Doch die hat sich laut Aussagen von Anwohnern auch schon vor dem tragischen Vorfall kaum um die beiden Hunde gekümmert. Die traurige Bilanz des Tages: Der eine Hund stirbt, der zweite Vierbeiner auf dem Grundstück überlebt nur knapp.
Tierschützer erhebt schwere Vorwürfe
Der Fall wird zusätzlich durch Vorwürfe gegen die örtlichen Behörden überschattet. Ein Tierschützer prangert auf Facebook an, dass Carabinieri und Polizei trotz mehrfacher Notrufe nicht rechtzeitig eingegriffen hätten.
Die Anschuldigungen wiegen schwer: Hätten die Einsatzkräfte schneller reagiert, wäre das Hundeleben möglicherweise zu retten gewesen. Der empörte Aktivist hat mittlerweile Anzeige gegen beide Institutionen erstattet.
Eine Obduktion soll nun die genaue Todesursache klären, wobei Experten einen Hitzschlag als wahrscheinlichste Ursache einstufen. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen sowohl gegen die Hundehalterin, als auch gegen die beauftragte Betreuungsperson aufgenommen.
Neue Gesetze, härtere Strafen
Der tragische Fall ereignet sich zu einem besonderen Zeitpunkt: Italien hat erst am 1. Juli 2025 seine Gesetze gegen Tierquälerei drastisch verschärft. Die Gesetzesreform sieht nun Gefängnisstrafen zwischen sechs Monaten und drei Jahren sowie Geldstrafen von 5.000 bis 30.000 Euro vor.
Für besonders schwere Fälle der Tierquälerei drohen sogar bis zu vier Jahre Haft und Geldstrafen von bis zu 60.000 Euro. Die Lehrerin aus Giugliano könnte damit zu den ersten werden, die unter den neuen, härteren Bestimmungen verurteilt werden.