Alle Hoffnungen waren auf Anton gerichtet. Er sollte ein Symbol für die erfolgreiche Rückkehr des Luchses in Sachsen sein – doch seine Geschichte nahm ein trauriges Ende.
Nur wenige Monate nach seiner Auswilderung wurde das anderthalbjährige Luchs-Männchen tot aufgefunden an einer Kreisstraße tot aufgefunden. Anfang November endete sein Leben, die Freiheit durfte Anton nur kurz genießen.
Tragisches Ende: Luchs Anton stirbt nach Kollision
Das Schicksal von Anton ist nicht nur für Tierschützer ein herber Rückschlag, sondern wirft auch Fragen zur Sicherheit von Wildtieren in menschennahen Lebensräumen auf.
Denn wie das Landesamt für Umwelt mitteilte, liegt der Fundort des Luchses nur 20 Meter von einer Kreisstraße entfernt im Vogtland bei Schöneck. Erste Untersuchungen deuten klar darauf hin, dass Anton von einem Fahrzeug, vermutlich einem LKW, erfasst wurde.
Anton war gerade erst angekommen
Anton war erst am 26. August im Westerzgebirge freigelassen worden – als Teil des sächsischen Projekts RELynx Sachsen. Er war der fünfte Luchs, der im Rahmen dieses Artenschutzprogramms ausgewildert wurde.
Ursprünglich stammte das Tier aus einem belgischen Zuchtgehege und hatte mehrere Monate im Wildkatzendorf Hütscheroda in Thüringen verbracht. Dort wurde er gezielt auf das Leben in freier Wildbahn vorbereitet.
Mit einem GPS-Halsband ausgestattet, verfolgten Wissenschaftler akribisch seine Bewegungen. Ziel war es, zu dokumentieren, wie sich der junge Luchs in der neuen Umgebung zurechtfindet und eigenständig zu jagen lernt.
Ein erster Erfolg war Ende Oktober zu verzeichnen: Anton konnte sein erstes Reh erbeuten – ein entscheidender Meilenstein für ein Raubtier, das sein eigenes Territorium erst noch abstecken muss.
Ein herber Rückschlag für das Artenschutzprojekt
Der Luchs gehört zu den am stärksten bedrohten Raubtieren Europas. Das Auswilderungsprojekt RELynx Sachsen soll die Rückkehr der Luchse in die deutschen Wälder fördern - nach Jahrzehnten der Ausrottung.
Doch gerade die Nähe zu Straßen und Verkehrswegen stellt für die seltenen Wildkatzen eine tödliche Gefahr dar. Anton ist nicht der erste Luchs, der im Straßenverkehr ums Leben kommt. Trotz großer Bemühungen, Wildtierkorridore zu schaffen und sichere Lebensräume zu gewährleisten, bleiben Kollisionen ein großes Problem.
Für Anton kam jede Hilfe zu spät – doch sein Schicksal könnte dazu beitragen, die notwendigen Maßnahmen zu beschleunigen, um die Lebensbedingungen für Wildtiere weiter zu verbessern.