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Junge Felis silvestris
© Monika Surzin / Shutterstock

Tierpfleger aus Bayern kümmern sich um ein Kätzchen, bis ihnen plötzlich etwas komisch vorkommt

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Das unscheinbare Findelkind wirkt anfangs wie eine gewöhnliche Hauskatze. Doch es entpuppt sich als etwas völlig anderes – und zwar nicht ganz ungefährlich.

Es begann wie so oft: Im Juli wurde ein kleines Kätzchen beim Tier- und Naturschutzverein Neustadt bei Coburg abgegeben. Winzig, schüchtern und offensichtlich in Not – so schien es zumindest. 

Die engagierten Tierpfleger nehmen sich natürlich des Tierkindes an, pflegen es liebevoll und versuchen, ihm ein sicheres Umfeld zu bieten. Doch bald schon regt sich ein Verdacht: Das Verhalten des jungen Findlings ist nämlich alles andere als typisch für ein Hauskätzchen.

Der Moment der Wahrheit: „Sie würde uns wirklich angreifen“

Nach einigen Wochen fällt den Tierpflegern immer mehr auf, dass die vermeintliche Katze keine der üblichen Eigenschaften eines Stubentigers zeigte. Während die ersten Tage von Schockstarre geprägt waren, offenbart das Tierkind schnell einen ganz anderen Charakter. 

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„Wir haben gemerkt: Sie würde uns wirklich angreifen“, berichtet ein Mitarbeiter des Vereins. Und spätestens jetzt steht ein Verdacht im Raum, den die Tierschützer sofort überprüfen lassen wollen. Handelt es sich womöglich um eine Felis silvestris?

Zur Klärung wenden sie sich an eine spezielle Wildkatzen-Auffangstation und einen erfahrenen Förster. Schließlich liefert ein Gentest den endgültigen Beweis: Bei dem Kätzchen handelt es sich tatsächlich um eine seltene Europäische Wildkatze (Felis silvestris) – ein Tier, das in Deutschland nur etwa 6.000 Mal in freier Wildbahn vorkommt!

Ein Wildtier mit besonderen Ansprüchen

Die Erkenntnis änderte alles: Die Europäische Wildkatze hat kaum Gemeinsamkeiten mit ihren domestizierten Verwandten. Sie lebt verborgen, ist vor allem nachtaktiv und meidet den Kontakt mit Menschen. 

Dass eine Wildkatze überhaupt aufgegriffen wurde, ist eine kleine Sensation – und eine Herausforderung für die Pfleger, die sich nun darauf vorbereiten, das Tier so bald wie möglich wieder in die Freiheit zu entlassen.

Für den Tier- und Naturschutzverein Neustadt bleibt dieses Erlebnis unvergesslich: „Es war eine unglaubliche Erfahrung, dieses Tier zu betreuen.“ Doch genauso wichtig sei es, das Kätzchen schnellstmöglich in seinen natürlichen Lebensraum zurückzubringen, um seine Wildheit und Instinkte zu bewahren. 

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