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Russische Mülltrenner bei der Arbeit.

Müllsortierer aus Russland machen am Fließband einen spektakulären Fund

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Es ist genau 8.00 Uhr, als das Förderband gestoppt wird. Die Sortierer trauen ihren Augen nicht, als sie begreifen, was ihr Kollege da aus der Plastiktüte holt.

Sein entsetzter Blick spricht Bände, als Müllsortierer Mikhail Tukash die sorgsam verschlossene Plastiktüte öffnet. Er hat sie aus dem restlichen Abfall auf dem Förderband gefischt, weil er sie mit dem Metalldetektor nicht durchleuchten konnte und daher aufschneiden musste. 

Auch seine Kollegen in der Müllverwertungsanlage in der russischen Region Ulyanovsk, 700 Kilometer von Moskau entfernt, erstarren, als sie das Köpfchen sehen, das aus der Tüte hervorlugt. Sofort stoppt das Förderband. Denn in der Plastiktüte hatte jemand eine Katze entsorgt!

In der Tüte ist ein Tier

„Die Katze hat nicht miaut und die Tüte hat sich auch nicht bewegt!“

Das schildert Tukash später den Vorfall einem lokalen Fernsehsender. Er hatte keine Ahnung, was ihn erwartete, doch weil er seinen Job genau nach Vorschrift machte, rettete der Sortierer dem Kätzchen das Leben.

Die Tierärzte, die die Fundkatze untersucht haben, gehen davon aus, dass es sich bei ihr um ein Haustier handelt. Hierfür sprechen zum einen ihr guter Ernährungszustand sowie ihre Zutraulichkeit.

Für ihr geistesgegenwärtiges und vorbildliches Handeln erhielten der Müllsortier und auch der Leiter der Müllverwertungsanlage inzwischen offizielle Belobigungsschreiben des Umweltministeriums von Ulyanovsk. 

Kätzchen zieht ins russische Umweltministerium

Die Samtpfote wurde ehrenhalber zum ehrenamtlichen Assistenten für den Schutz der Wildtiere ernannt und darf von nun an im Umweltministerium leben. Alle Mitarbeiter werden sich gemeinsam um sie kümmern, wie Ministerin Gulnara Rakhmatulina erläutert. Außerdem ist noch ein Wettbewerb geplant, in dem ein Name für die Katze gefunden werden soll.

Offenbar entsorgen in Ulyanovsk Bewohner häufiger ihre Tiere im Hausmüll. Speziell in dieser Verwertungsanlage wurden aus dem Abfall bereits ein afrikanischer Weißbauchigel sowie zwei Rotwangen-Schmuckschildkröten gerettet.

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