Ein scheinbar gewöhnliches Foto einer Wildkamera sorgt in Baden-Württemberg für ungläubiges Staunen. Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine ganz gewöhnliche Nachtaufnahme aus dem Wald: dichter Nadelwald, frostiger Boden, schwaches Licht.
Doch wer genau hinsieht, erkennt in der oberen linken Ecke der Aufnahme zwei helle Punkte – glühende Augen von einem Tier. Und niemand hätte damit gerechnet, dass es hier im Breisgau überhaupt vorkommt!
Suchbild mit Seltenheitswert
Das Foto wurde bereits im Januar im früheren Gemeindewald von Siensbach bei Waldkirch (Baden-Württemberg) von einem ortsansässigen Jäger aufgenommen.
Erst beim genaueren Hinsehen offenbart sich das Besondere: Zwischen den jungen Nadelbäumchen lugt in der oberen linken Ecke ein echter Luchs hervor – gestochen scharf eingefangen von der automatischen Wildkamera.
Kleine Sensation: Ein Luchs im Breisgau
Für Naturschützer und Biologen ist diese Dokumentation mehr als nur ein glücklicher Schnappschuss – sie ist der Beweis für eine erfolgreiche Rückkehr der Wildkatzenart. Und sie macht Hoffnung auf eine natürliche Wiederansiedlung der eleganten Jäger im deutschen Südwesten.
Denn in der Region Waldkirch war bisher kein einziger Luchs offiziell nachgewiesen worden. Stadtförster Dieter Loos machte den Fund jetzt im Gemeinderat öffentlich – und sorgte damit für großes Staunen.
Eiseskälte? Kein Problem für Luchse
Laut Bilddaten wurde das Foto in einer Nacht mit -2 Grad Celsius aufgenommen – doch dem Luchs scheint die Kälte nichts auszumachen. Diese Tiere sind robuste Einzelgänger, die weite Strecken zurücklegen und äußerst scheu sind.
Ein einzelnes Tier kann ein Revier von bis zu 400 Quadratkilometern beanspruchen – eine Fläche, die etwa der halben Größe Berlins entspricht. Die Chance, einen Luchs zweimal an derselben Stelle zu fotografieren, ist daher verschwindend gering.
Experten vermuten, dass es sich um ein durchziehendes Tier handelt, das auf der Suche nach neuem Revier war. Luchse können Tagesstrecken von bis zu 30 Kilometern zurücklegen.
