Als der Fall des in Bremen an Tollwut gestorbenen Kangal-Welpen bekannt wurde, schlug die Sache hohe Wellen. Bekommt der illegale Welpenhandel nun eine ganz neue, tödlichere Dynamik? Wenn es nach Hundetrainer Martin Rütter geht: ja. „Das ist dramatisch, das ist wirklich ernst zu nehmen!“ - so lautet seine Meinung dazu.
Rütter geht davon aus, dass der Welpe „wahrscheinlich jetzt schon Hunderte von anderen Hunden angesteckt hat.“ Und die Dunkelziffer ist durch das riesige Ausmaß des illegalen Welpenhandels noch viel höher. Doch das Schlimmste: Nun sind auch Menschen in akuter Gefahr.
Illegaler Hundehandel: Tollwut auf dem Vormarsch!
Der Grund sind die nicht durchgeimpften und häufig bereits schwerkranken Welpen mit gefälschten Papieren, die aus Profitgier viel zu früh von der Mutter weggenommen werden. Und in Bezug auf die bei uns eigentlich ausgerottete Tollwut kann dies fatale Auswirkungen haben. Welpen dürfen erst in der 14. bzw. 15. Woche nach Deutschland importiert werden, weil erst dann die Tollwutimpfung voll durchschlägt. Da aber in Deutschland teilweise gar nicht mehr dagegen geimpft wurde, könnte dies furchtbare Konsequenzen haben.
So warnt Rütter. Und die tödliche Erkrankung macht auch vor Menschen nicht Halt.
Für den Hundeprofi ist klar: Die Politik ist jetzt dringend gefordert. „Sehr drastische Strafen“ müssen seiner Meinung nach nun endlich her. Und nur mit entsprechenden Maßnahmen sei der illegale Welpenhandel endlich einzudämmen. Wichtig sei etwa, dass jeder, der Hunde vermehrt, einen Kompetenznachweis benötigt und registriert wird. Außerdem müsse bei jedem Hund nachgewiesen werden, wo er herkommt und was mit ihm passiert. Ebenso so ein Hundeführerschein vor dem Kauf ein absolutes Muss.