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Demenz bei Hund und Katze

Können auch Hund und Katze dement werden und woran erkennt man es?

© Alex Zotov / Shutterstock

Können Haustiere eigentlich auch Demenz bekommen?

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Rund 1,8 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Demenz. Insofern stellen sich viele die Frage, ob Demenz auch ihr Haustier treffen kann.

Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit, Unruhe und mehr: Insbesondere ältere Menschen leiden häufig unter neurologischen Veränderungen, die mit Demenz in Verbindung stehen können. 

Die Frage, ob Haustiere auch Demenz entwickeln können, ist ein faszinierendes und zunehmend relevantes Thema in der Tiergesundheit. Wie wir Menschen können auch Tiere, insbesondere Hunde und Katzen, im Alter an einem kognitiven Dysfunktionssyndrom (CDS) – oder umgangssprachlich Tierdemenz – leiden.

Die Auswirkungen der Tierdemenz ähneln sehr der menschlichen Demenz: Betroffen sind Denkfähigkeit, Verhalten und die Fähigkeit von Hund und Katze, sich an gewohnte Dinge zu erinnern. Dabei variiert die Schwere der Symptome bei den betroffenen Vierbeinern stark, wobei Demenz ein schleichender Prozess ist. Im Anfangsstadium sind nur wenige und leichte Symptome zu bemerken; diese verschlimmern sich allerdings im Laufe der Zeit.

Demenz bei Hunden

Bei Anzeichen für Demenz sollte man den Tierarzt aufsuchen © Cavan-Images / Shutterstock

Wie macht sich Demenz bei Hunden bemerkbar?

Wie auch beim Menschen macht sich die Demenz beim Hund durch typische Anzeichen bemerkbar:

  • Verwirrung und Desorientierung: An Demenz erkrankte Hunde scheinen ziellos und verwirrt selbst an bekannten Orten herumzulaufen. Langjährige Routinen sind ihnen nicht mehr präsent und sie können sich auch nicht mehr erinnern, wo z.B. der Futternapf steht oder wo die Haustür ist. Dies kann so weit gehen, dass der Hund auch Bezugspersonen nicht mehr erkennt.
  • Schlafstörungen: Ein Hund mit Demenz schläft unruhig oder wandert nachts häufig umher, wobei ihn dies durch die Dunkelheit stark verunsichert. Um Gegenzug ist er häufig müde und hat ein höheres Schlafbedürfnis. Entsprechend ist auch der Schlaf-Wach-Rhythmus gestört.
  • Verhaltensänderungen: Im Zuge der fortschreitenden Demenz leidet bei Hunden meist die soziale Interaktion mit seinen Menschen. Die Lernfähigkeit sinkt, wobei der Hund nicht nur Probleme haben kann, neue Tricks oder Befehle zu lernen, sondern er kann sogar bereits Gelerntes vergessen. Des Weiteren verlieren an Demenz erkrankte Hunde häufig die Stubenreinheit und erleichtern sich an ungewöhnlichen Orten. Da auch der Hund unter diesen Erscheinungen leidet, werden einige scheinbar ohne Grund ängstlich oder sogar aggressiv.

Woran erkennt man Demenz bei Katzen?

Die Symptome einer Demenz bei Katzen sind denen bei Hunden recht ähnlich. Auch die Samtpfoten wandern oft ohne Unterlass orientierungslos umher, vergessen, wo sich der Futternapf oder die Katzentoilette befinden. Auch bei ihnen tritt Unsauberkeit auf.

Hinzu kommen eine herabgesetzte Aktivität und ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus. Insbesondere das Aufwachen ist meist schwierig, weil die Tiere zunächst keinen Bezug zur Realität haben. 

Ein weiteres typisches Demenz-Anzeichen bei Katzen ist beispielsweise grundloses Schreien. Betroffene Stubentiger können ängstlicher oder aggressiver werden; in letzterem Fall ist es sogar möglich, dass sich die Aggression gegen den Halter richtet. Darüber hinaus können ebenfalls regelrechte Depressionen auftreten. 

Demenz bei Katzen

Regelmäßige geistige Beschäftigung kann helfen© Phannasit / Shutterstock

Wie kann ich die Gehirngesundheit bei Hunden fördern?

Wer bei seinem Hund derartige Symptome feststellt, sollte unbedingt mit seinem Tierarzt sprechen. Denn dahinter können sich auch andere Erkrankungen verstecken. Ist eine Demenz diagnostiziert, wird der Tierarzt eine geeignete Behandlung empfehlen. Neben Medikamenten zählen dazu verhaltenstherapeutische Maßnahmen, um das Gehirn des Hundes zu stimulieren. Dies reicht von der Nutzung von Futterspielzeugen bis hin zu neuen Wegen bei den Spaziergängen. Ziel ist es, das Gehirn „auf Trab zu halten“.

Darüber hinaus kommen oft auch Spezialdiäten sowie spezifische Ergänzungsfuttermittel zum Einsatz, in denen Stoffe enthalten sind, die sich positiv auf die Gehirngesundheit älterer Hunde auswirken, wie etwa PRO PLAN NeuroCare.

Da die Ursachen der senilen Demenz bei Tieren noch nicht geklärt sind, ist eine geeignete Prophylaxe schwierig. Empfehlenswert ist allerdings, Hunde regelmäßig geistig zu beschäftigen. Bei alten Hunden (ab dem siebten bzw. achten Lebensjahr) sollte eine Anpassung der Futtermittel an die veränderten Bedürfnisse erfolgen. 

Das richtige Futter für Seniorkatzen

Auch wer bei seinem Kätzchen Anzeichen für eine mögliche senile Demenz feststellt, sollte unbedingt den Tierarzt aufsuchen. Wie auch bei Hunden kommen bei Katzen meist entsprechende Medikamente zum Einsatz. Flankierend werden teilweise ebenfalls Präparate verschrieben, die dem Tier die Angst ein wenig nehmen oder die Unruhe dämpfen.

Des Weiteren sind regelmäßige geistige Beschäftigung und kleinere Herausforderungen ein Muss, um das Gehirn des Stubentigers möglichst lange fit zu halten. Außerdem sollte bei älteren Katzen generell eine Umstellung der Ernährung bedacht werden, da der Körper von Senioren andere Nährstoffe bzw. andere Mengen von Nährstoffen benötigt.

Demenz beim Hund Tierarzt

Der Tierarzt ist bei Verdacht auf Demenz der richtige Ansprechpartner © ARVD73 / Shutterstock

Demenz bei Tieren: Info-Veranstaltung

Das kognitive Dysfunktionssyndrom ist eine ernsthafte Angelegenheit, die die Lebensqualität älterer Haustiere erheblich beeinträchtigen kann. Umso entscheidender sind Aufmerksamkeit und Fürsorge von Tierhaltern, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und sie zu bewältigen. 

Wer sich genauer informieren will über das Thema Demenz bei Hund oder Katze hat am 9. Oktober 2023 Gelegenheit dazu. Die renommierte Tierärztlichen Hochschule in Hannover, mit Unterstützung von PURINA, bietet für interessierte Tierhalter eine Informationsveranstaltung über Tierdemenz mit verschiedenen Referenten an. Titel der Veranstaltung ist: „Alter ist keine Krankheit – feline und kanine kognitive Dysfunktion sind es“. 

An der rund zweistündigen Veranstaltung kann man sowohl vor Ort in Hannover als auch online teilnehmen.

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