Die meisten Menschen kennen das Röntgen aus eigener Erfahrung. Beim Röntgen handelt es sich um ein schmerzfreies bildgebendes Verfahren, bei dem der Körper mit Röntgenstrahlen durchleuchtet wird. Dabei entstehen Röntgenbilder, die zur Diagnose von Erkrankungen des Skeletts, der Gelenke und der inneren Organe hilfreich sind.
Insofern kommt das Röntgen auch bei unseren vierbeinigen Freunden gerne mal zum Einsatz. Allerdings läuft die Untersuchung bei Hunden ein wenig anders ab, was Halter wissen sollten. Hier finden Sie die Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Röntgendiagnostik beim Hund.
Röntgen bei Hunden
Röntgen wird zur Diagnose von Verletzungen und Erkrankungen genutzt. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und wird bei Hunden meistens unter Narkose durchgeführt. Mit Kontrastmitteln können auch schwer erkennbare Erkrankungen der inneren Organe auf Röntgenbildern sichtbar gemacht werden.
Röntgenstrahlung ist schädlich, daher sollte die Untersuchung so selten wie möglich durchgeführt werden.
Den Hund röntgen: Wann ist es sinnvoll?
Ob es sinnvoll ist, den Hund röntgen zu lassen, hängt vom Krankheitsbild ab und sollte immer vom Tierarzt beurteilt werden. Bei verschiedenen Verletzungen, Symptomen oder bei Verdacht auf bestimmte Erkrankungen kann eine Röntgenuntersuchung hilfreich sein, um die Diagnose zu stellen und die richtige Behandlungsmethode zu bestimmen.
Hund röntgen bei Unfällen
Wenn Ihr Hund einen Unfall hatte und der Verdacht auf einen Knochenbruch oder eine andere Verletzung des Skeletts besteht, ist die Röntgenaufnahme eine bewährte Methode, um Knochenbrüche oder Fehlbildungen festzustellen. Viele Verletzungen können zwar bereits durch Abtasten festgestellt werden, allerdings bietet das Röntgen genauere Informationen zum Ausmaß der Verletzung. Auch bei akuten Beschwerden, etwa durch einen Bandscheibenvorfall, ist Röntgen zur Diagnosestellung das Mittel der Wahl.
Hund röntgen bei Verdacht auf HD und ED
Die Hüftdysplasie (HD) und die Ellenbogendysplasie (ED) gehören zu den häufigsten Gelenkerkrankungen beim Hund. Durch die Fehlbildungen der Gelenke kann es zu Beschwerden und Schmerzen beim Bewegen kommen. HD und ED lassen sich ausschließlich durch ein Röntgenbild diagnostizieren.
Beim Verdacht auf eine Gelenkerkrankung kommt Ihr Hund um die Röntgenuntersuchung nicht herum. Das Verfahren kommt auch vorsorglich in der Hundezucht zum Einsatz, um das Vererben genetischer Erkrankungen in der Zucht auszuschließen.
Hund röntgen bei Verletzungen von Herz oder Lunge
Nicht nur Knochen und Gelenke, sondern auch Organe können mithilfe des Röntgenverfahrens untersucht werden. Die Aufnahmen geben Aufschluss über krankhafte Veränderungen der inneren Organe, beispielsweise des Darm-Trakts, der Leber oder der Nieren. Sowohl die Größe als auch die Lage der Organe können vom Tierarzt überprüft werden. Auch Lunge und Herz können mithilfe des Röntgenverfahrens untersucht werden, insbesondere bei Verdacht auf eine Erkrankung oder Verletzung.
Trächtige Hündin röntgen
Röntgen ist nicht nur bei Verletzungen und Erkrankungen ein bewährtes Verfahren, sondern auch bei Trächtigkeit. Ist Ihre Hündin trächtig, wird der Tierarzt zwischen dem 45. und 50. Tag der Trächtigkeit eine Röntgenuntersuchung durchführen. Dadurch kann genau festgestellt werden, wie viele Welpen Ihre Hündin erwartet, und ob das Becken der Hündin groß genug ist, um die Welpen zu gebären oder ob ein Kaiserschnitt notwendig ist
Röntgen bei Hunden: Kosten
Der Preis für die Röntgenuntersuchung hängt vom zeitlichen Aufwand und der Anzahl der benötigten Aufnahmen ab. Bei allen Röntgenuntersuchung sollten Sie mit Kosten von mindestens 57,72 Euro rechnen. Weitere Röntgenaufnahmen werden mit rund 20 Euro berechnet.
Hinzu kommen gegebenenfalls Kosten für Kontrastmittel und Narkosemittel. Das Röntgen einer trächtigen Hündin kostet je nach Aufwand zwischen 30 und 90 Euro.
Achtung! Bei den angegebenen Beträgen handelt es sich um die reinen Netto-Kosten, die Mehrwertsteuer wird hier noch aufgeschlagen.
Röntgenuntersuchung bei Hunden: Ablauf
Wichtig ist, dass der Hund bei der Untersuchung nüchtern ist. Das heißt, dass er vorher nichts fressen sollte, da es ansonsten zu Nebenwirkungen durch die Narkose kommen kann. Die meisten Röntgenuntersuchungen beim Hund werden unter einer sogenannten Kurzzeitnarkose durchgeführt. Dadurch lässt sich sicherstellen, dass der Hund sich nicht bewegt und das Röntgenbild gut erkennbar ist.
Die Narkose lässt in der Regel bereits nach fünf bis zehn Minuten wieder nach, da das Röntgen sehr schnell geht. Anschließend wird überprüft, ob Herz und Kreislauf in Ordnung sind, bevor der Hund wieder aufstehen darf. Bei manchen Behandlungen kommt auch ein Kontrastmittel zum Einsatz, um krankhafte Veränderungen im Gewebe oder Fremdkörper im Bauchraum besser diagnostizieren zu können.
Nach dem Röntgen sollte Ihr Hund sich ausruhen. Möglicherweise ist er von der Narkose auch den restlichen Tag noch etwas erschöpft.
Röntgenuntersuchung beim Hund: Risiken
Röntgenstrahlung ist potentiell krebserregend. Genau wie beim Menschen sollte man den Hund daher nicht häufiger als unbedingt notwendig der Strahlung aussetzen. Röntgenuntersuchungen sollten nicht grundlos durchgeführt werden, sondern nur bei Verdacht auf eine Erkrankung.
Um den Hund ruhig zu stellen, ist häufig eine Narkose notwendig, die insbesondere bei älteren Tieren und bei Hunden mit Vorerkrankungen ein zusätzliches Risiko darstellt. Kommt ein Kontrastmittel zum Einsatz, besteht außerdem die Gefahr einer Unverträglichkeit. Diese äußert sich meist durch allergische Reaktionen oder Symptome wie Erbrechen und Durchfall nach der Behandlung.