Bei einer kontrollierten Wohnraumlüftung in niedrigen Decken ist ein Flachkanal System tatsächlich oft die beste Wahl, weil Sie damit bei gleicher Luftmenge deutlich weniger Bauhöhe benötigen als mit Rundrohren.
Die von Ihnen angesprochenen Themen Strömungsgeräusche und Druckverluste hängen hauptsächlich von der Dimensionierung und der Anzahl der Richtungswechsel ab, daher sollte der Planer die Luftmengen je Strang sauber berechnen und lieber etwas grösser dimensionieren, als an der Kanalhöhe zu sparen.
Als Faustregel hat sich bewährt, die Luftgeschwindigkeit im Hauptstrang unter etwa 2–2,5 m/s zu halten und scharfe 90°-Bögen nur dort zu setzen, wo es wirklich keine Alternative gibt.
Wenn genügend Platz vorhanden ist, sind 45°-Bögen oder zwei versetzte 45°-Bögen strömungstechnisch deutlich günstiger, und ein Teleskopstück hilft, Bautoleranzen ohne improvisierte Übergänge auszugleichen.
Beim Material reicht im Wohnbau meistens ein verzinkter, isolierter Flachkanal aus, weil die glatten Oberflächen hygienisch und gut zu reinigen sind; Edelstahl lohnt sich vor allem in besonders kritischen Bereichen oder wenn maximale Korrosionsbeständigkeit gewünscht wird.
Wichtiger als der reine Werkstoff ist, dass alle Formteile – Bögen, Endflachkanal, Übergang eckig auf rund, Steckverbindung und Montagewinkel – systemgleich sind, damit die Steckverbindungen wirklich dicht sind und nicht mit Schrauben und Tape nachgebessert werden muss.
Ein recht umfangreiches Sortiment mit verzinkten und Edelstahl-Flachkanälen, isolierten Varianten, 45°- und 90°-Bögen, Teleskopstücken, Übergängen eckig-rund, Endflachkanal und passenden Montagewinkeln finden Sie zum Beispiel bei diesem Anbieter für Flachkanal System Modelle, was Planung und spätere Nachbestellungen spürbar erleichtert.
Achten Sie ausserdem darauf, dass das gewählte System zu den in der Schweiz relevanten Normen (z.B. SIA 382/1, SWKI VA104-01 sowie VKF-Vorgaben beim Brandschutz) passt und lassen Sie Brandabschnitts-Durchführungen unbedingt vom Fachplaner begleiten.
Für die Akustik ist neben der Kanalgrösse auch die Lage der Auslässe wichtig: In Schlafräumen lieber kurze, grosszügig dimensionierte Stränge mit wenigen Bögen vorsehen und bei Bedarf Schalldämpfer einplanen.
Wenn dann alle Steckverbindungen sauber abgedichtet, Kanäle in kalten Zonen konsequent isoliert und wichtige Abschnitte über Revisionsöffnungen zugänglich sind, erhalten Sie ein sehr leises, effizientes und wartungsarmes System.
Mein Fazit: Setzen Sie sich mit Ihrem Installateur zusammen, wählen Sie ein durchgängiges Flachkanalsystem aus einer Hand, legen Sie die Luftmengen pro Raum fest und zeichnen Sie die Leitungsführung vorab im Grundriss – damit vermeiden Sie die typischen Fehler und haben langfristig Freude an Ihrer Wohnraumlüftung.