Zerquetschen, verbrennen, in Alkohol legen, die Toilette hinunterspülen, anzünden – wenn es darum geht, eine beim Hund entfernte Zecke loszuwerden, werden wir Menschen höchst kreativ.
Wenn es nach der Tierärztin Dr. Vanessa Herder geht, sind diese Optionen allesamt suboptimal. Sie rät, Zecken nach der Entfernung einzufrieren – und zwar gleich für 12 Monate.
Wieso soll man Zecken nicht zerquetschen?
Eine Zecke sicher zu entsorgen, ist gar nicht so leicht. Immerhin sind die kleinen Blutsauger oft genug auch Überträger von gefährlichen Krankheitserregern. Und darüber hinaus sind sie unglaublich widerstandsfähig.
Oft genug überleben es Zecken dank ihres harten Panzers sogar, wenn man mit dem Schuh auf sie tritt. Hinunterspülen in der Toilette oder das Anfassen einer zerquetschten Zecke sind keine gute Option, denn hier kann es passieren, dass das Spinnentier Krankheitserreger freisetzt, die möglicherweise in den Körper gelangen.
Wie entsorgt man Zecken richtig?
Deshalb wird meist dazu geraten, die Parasiten zu verbrennen, in Alkohol (mindestens 40 %) oder Desinfektionsmittel zu legen. Laut dem Experten Prof. (a. D.) Dr. Jochen Süss ist der wirklich sicherste Weg, die Zecke in ein zusammengelegtes Papier zu geben und dann mit einem Wasserglas mit Druck über das Papier zu fahren, um die Zecke so zu zerquetschen (Quelle: www.zecken.de).
Warum sollte man Zecken einfrieren?
Für Tierärztin Dr. Vanessa Harder ist das Einfrieren einer entfernten Zecke dagegen die beste Art und Weise, um mit ihr umzugehen. Im Gespräch mit petbook.de weist sie auf den entscheidenden Vorteil dieser Vorgehensweise hin: Dies erleichtere eine spätere Diagnostik.
„Bestimmte Erreger lassen sich in der Zecke gut nachweisen, die in Proben des Hundes nicht so leicht nachweisbar sind“, erklärt Herder. Hierbei handelt es sich etwa um Borrelia sp. oder das Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Auch das Lyme Disease zählt zu diesen Fällen. Treten Symptome nach einem Zeckenbiss auf, könne man dem Hund dank einer geeignet aufbewahrten Zecke im Zweifelsfall eine Lumbalpunktion ersparen.
Muss jetzt jede Zecke eingefroren werden?
Das ist laut Vanessa Herder nicht nötig. Sinnvoll sei diese Vorgehensweise hauptsächlich in Gebieten, in denen nachweislich FSME, Lyme Disease, Ehrlichiose, Babesiose etc. vorkommen.
Wie friert man Zecken am besten ein?
Hier rät die Tierärztin, einen kleinen Plastikbeutel zu nehmen, auf dem man Datum und möglichen „Aufnahmeort“ der Zecke notiert. Aber auch kleine Gefäße wie etwa Film- oder Kaugummidosen eignen sich. Aus hygienischen Gründen sollte das Aufbewahrungsbehältnis dann im Gefrierfach besser nicht neben Lebensmitteln gelagert werden, die man noch essen will.
Wie lange sollte man Zecken aufbewahren?
Maximal 12 Monate reichen völlig aus. Symptome einer Erkrankung nach einem Zeckenbiss treten beim Hund in der Regel spätestens nach sechs Monaten auf.