Erste Schritte in der Hundeerziehung – was ist wirklich wichtig?

Ich habe seit kurzem meinen ersten Hund und will vom ersten Tag an alles richtig machen.
Mir ist klar, dass Konsequenz, klare Signale und kurze Einheiten entscheidend sind, aber in der Praxis stolpere ich noch über viele Details.
Besonders tricky finde ich Ablenkungen draußen, das Leinelaufen ohne Ziehen und das sichere Abbrechen von unerwünschtem Verhalten.
Ich möchte mit positiver Verstärkung arbeiten und Strafen vermeiden, damit Vertrauen entsteht und die Bindung wächst.
Gern würde ich mir eine einfache Grundstruktur bauen, die ich jeden Tag realistisch durchhalte – statt zehn Methoden halb zu machen.

Welche konkreten Übungen und Tagesroutine empfehlt ihr Anfängern, um Sitz, Platz, Bleib, Rückruf und Leinelaufen sauber aufzubauen – inklusive Tipps gegen Jagdmodus und Ablenkungen?

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1 Antwort
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  • Hi LuluLala, starte mit einem festen Mini-Plan: drei Einheiten à 5–7 Minuten täglich (morgens Orientierung an dir, nachmittags Impulskontrolle, abends Ruhe-Signal), dazu jede Gassi-Runde als „Übungsfeld“ mit 2–3 kurzen Aufgaben. Baue jedes Signal im Wohnzimmer auf (reizarm), wechsle dann in den Hausflur, in den Hof und erst danach auf die Wiese – so bleibt die Erfolgsquote hoch und dein Hund lernt, dass Signale überall gelten. Für den Rückruf nutze ein einziges Super-Signal (z. B. „Hier!“) mit Jackpot-Belohnung, die es nur dafür gibt; wenn du rufst, gibt es immer Party, nie „Leine dran und Spaß vorbei“. Leinelaufen trainierst du mit dem „Steh-wie-ein-Baum“-Prinzip: Zug = Anhalten, lockere Leine = Losgehen; belohne Blickkontakt nach oben sofort, damit „bei dir bleiben“ sich lohnt. Gegen Ablenkungen hilft die „3-Stufen-Skala“: 1) Distanz vergrößern, 2) alternative Aufgabe geben (Target, Handtouch), 3) höflich parken („Sitz/Bleib“ für 3–5 Sekunden, dann Auflösung). Jagdmodus lenkst du früh um: Markiere Blick zum Reiz („Guck!“), belohne Kopfwende zu dir, biete „Ersatzjagd“ (Zerrspiel, Futterbeutel-Suche) kontrolliert an – Bedürfnis befriedigen, aber planbar.

    Sitz/Platz: locke erst mit Futter, schleiche die Handhilfe rasch aus und ersetze sie durch ein klares Wort + Handzeichen; belohne zügig, löse immer aktiv auf („Okay!“), damit der Hund versteht, wann er fertig ist. Bleib: starte mit einer Sekunde, einem halben Schritt Abstand und null Ablenkung; erhöhe immer nur EIN Kriterium (Zeit ODER Entfernung ODER Ablenkung). Rückruf-Notbremse: konditioniere eine Pfeife mit 10–20 „Pfeif-Jackpots“ am Stück, bevor du sie im Freien nutzt; im Feld wird anfangs an der Schleppleine geübt. Pflege-Rituale (Pfoten, Bürsten) übst du separat in 10-Sekunden-Häppchen, damit Kooperationssignale selbstverständlich werden. Logge deine Einheiten zwei Wochen lang (1–2 Stichworte reichen), dann erkennst du Muster und Stellschrauben. Eine kompakte, anfängerfreundliche Übersicht zu Grundlagen, Impulskontrolle und Alltagsaufgaben findest du hier: https://glueck-auf-4-pfoten.de/hundeerziehung-fuer-anfaenger/; die Struktur dort passt gut zu einem realistischen Wochenplan.

    Wenn’s mal ruckelt: reduziere die Ablenkung, kürze die Dauer, erhöhe den Belohnungswert – niemals alles gleichzeitig steigern. Und gönn euch „Erfolgsserien“: drei leichte Wiederholungen vor einer schwereren Aufgabe halten die Motivation hoch.

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