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Röntgenaufnahme eines Tieres

Sie wollen helfen, sind aber oft hilflos

© J.NATAYO / Shutterstock

Selbstmorde in Deutschland: Eine Berufsgruppe ist besonders gefährdet!

von Leonie Brinkmann

Am veröffentlicht

Auf die Frage, „was möchtest du später einmal werden?“ gibt es für viele Kinder nur eine Antwort. Doch der angeblich Traumberuf hat eine Schattenseite.

Auf die Frage, „was möchtest du später einmal werden?“ antworten viele Kinder mit „Tierarzt“. Auch für die meisten Erwachsenen gilt die Vorstellung, seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, niedlichen Tieren zu helfen, als echter Traumjob.

Wie eine neue Studie zeigt, handelt es sich dabei jedoch offensichtlich um ein äußerst romantisiertes Bild, denn in keinem anderen Beruf ist das Suizidrisiko so hoch wie in diesem.

 

Neue Studie mit erschreckendem Ergebnis

Die FU Berlin und die Universität Leipzig haben das Risiko für Depressionen und Suizid bei Tiermedizinern untersucht und gehen davon aus, dass das Selbstmordrisiko in dieser Berufsgruppe sechsmal höher ist als in der Allgemeinbevölkerung.

Da der Beruf in der Suizidstatistik in Deutschland nicht erfasst wird, haben die Wissenschaftler für die Studie 3.118 Tierärzte befragt. 32 Prozent von ihnen wiesen ein erhöhtes Suizidrisiko auf. Doch was ist der Grund dafür?

Warum ist das Suizidrisiko bei Tierärzten so hoch?

Neben den allgemeinen Risikofaktoren wie unter anderem psychische Erkrankungen gehen die Wissenschaftler von weiteren Faktoren aus, die das Suizidrisiko unter Veterinärmedizinern begünstigen.

Dazu zählen die körperliche sowie emotionale Erschöpfung, hervorgerufen durch Faktoren wie harte Arbeitszeiten und die Belastung durch das Einschläfern von Tieren.

Hinzu kommt der ethische Konflikt, wenn sie Tiere nicht retten können, weil die Halter die Behandlungskosten nicht zahlen können. Schließlich haben anders als wir Menschen nur die wenigsten Tiere eine Krankenversicherung.

Die damit einhergehende Unzufriedenheit und Verständnislosigkeit der Halter, welche den Tierärzten viel zu selten Wertschätzung entgegenbringen, bringt das Fass häufig zum Überlaufen, wie die Tierärztin Julia Arnoldi berichtet:

„Uns wurde oft vorgeworfen, geldgierig zu sein und Tieren nicht helfen zu wollen – nur weil wir sie nicht umsonst operiert haben.“

Veterinärmedizin: Deutschland hinkt hinterher

Um die Arbeitsbedingungen von Veterinärmedizinern zu verbessern und damit das Suizidrisiko zu senken, planen die Wissenschaftler nun spezielle Programme, die die Tierärzte unterstützen sollen.

In anderen Ländern wie den USA gibt es solche speziellen Programme längst. Bereits im Studium sollen angehende Tiermediziner außerdem lernen, traurige Nachrichten zu überbringen sowie Privat- und Berufsleben besser in Einklang zu bringen.

Solltest du selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, hole dir bitte umgehend Hilfe. Bei der anonymen Telefonseelsorge findest du rund um die Uhr Ansprechpartner mit einem offenen Ohr. Telefonnummern der Telefonseelsorge: 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222 www.telefonseelsorge.de Telefonberatung für Kinder und Jugendliche: 116 111 - www.nummergegenkummer.de

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