Auch wenn man es im ersten Moment glauben könnte, die kunterbunten Halsbänder sind alles andere als ein reiner Modetrend für die Fashionistas unter den Katzenhaltern. Tatsächlich steckt sogar eine handfeste wissenschaftliche Studie dahinter, die in der schweizerischen Kleinstadt Sempach durchgeführt wurde.
Veröffentlicht wurde die Studie von der Vogelwarte Sempach in Zusammenarbeit mit der Forschungs- und Beratungsgemeinschaft SWILD. Ziel war es, zu ermitteln, wie Katzen am besten am Jagderfolg gehindert werden könnten – um so Wildtiere vor unseren Stubentigern zu schützen.
Freigänger-Katzen: Bedrohung für Wildtiere
Das Ergebnis der Studie „Wirkungsvolle und katzenfreundliche Maßnahmen zum Schutz von Wildtieren vor Katzen“: Tragen Samtpfoten ein buntes Halsband, an dem zudem ein Glöckchen befestigt ist, so erbeuten sie deutlich weniger Wildtiere wie Vögel, Kleinsäuger, Reptilien und Amphibien. Laut der Vogelwarte Sempach fallen den Katzen rund 60 Prozent weniger Säugetiere zum Opfer sowie 37 Prozent weniger Vögel.
Vor dem Hintergrund, dass in der Schweiz rund 1,7 Millionen Katzen leben und etwa 70 Prozent davon Freigang haben, handelt es sich um eine immense Zahl an Wildtieren, die hier jährlich ihr Leben lassen müssen. Gerade für die derzeit brütenden Vögel wäre ein solches Halsband eine gute Schutzmaßnahme.
Derzeit ist bereits eine weitere, ergänzende Studie geplant: Nun will SWILD die Auswirkungen testen, die tägliches Spiel mit der Katze und eine proteinreiche Ernährung auf deren Jagdtrieb hat.