Die bestürzenden Bilder vom Modernen Fünfkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio haben unzählige Tierfreunde entsetzt. Darf man mit einem Tier so umgehen, wie Athletin Annika Schleu dies getan hat – noch bestärkt durch ihre Trainerin? Hundetrainer Martin Rütter hat hierzu eine klare Meinung, die möglicherweise viele Tierhalter überraschen wird.
Da ist sich der Hundeprofi sicher und zwar nicht nur in Sachen Pferdesport. Für ihn ist es ähnlich „bedrückend“, wenn etwa wie bei Begleithundeprüfungen „verrückt gewordene weiße Männer in irgendwelchen Gremien sitzen und sagen“, was akzeptabel ist – basierend auf 100 Jahre alten Richtlinien.
Im Hundesport wie im Pferdesport?
Wiederholt wird auch der Hundeprofi mit Situationen konfrontiert, wo Hundehalter sich zwar eine sanfte, tiergerechte Erziehung auf die Fahnen schreiben, tatsächlich aber mit übermäßiger Härte agieren. Ohne dies allerdings selber wahrzunehmen. Besonders im Hundesport gehe man oftmals genauso aggressiv mit den Tieren um wie viele Reiter mit ihren Pferden. Für Rütter entgleist das Ganze in dem Moment, wo man Teenagern beibringt, „es ist normal, einem Pferd auch mal eine zu knallen“.
Rütter fordert mehr Empathie
Für Rütter sind Tierhalter viel zu häufig in einem System gefangen, hätten aber „nicht den Mut sich aufzulehnen und zu sagen: Ich möchte das nicht“, etwa wenn man ihnen in der Hundeschule beibringt, ein Stachelhalsband zu verwenden und den Hund dreimal täglich runterzudrücken. Obwohl diese Menschen eigentlich bereits merken, dass etwas nicht stimmen kann.
Insofern ist die aktuelle Diskussion über tierquälerische Handlungen eine echte Chance. Jeder Tierhalter sollte sich an die eigene Nase fassen und sich fragen, „ob die Art und Weise, wie er sein Tier hält und mit dem Tier umgeht, die richtige ist.“